Ministerpräsident Söder! Das sagen fränkische Politiker dazu

4.12.2017, 14:21 Uhr
Ein Oberbürgermeister freut sich immer, wenn ein Politiker seiner Stadt als heißester Ministerpräsidenten-Kandidat gehandelt wird. Da geht es dem Nürnberger Stadtoberhaupt Ulrich Maly (SPD) bei Markus Söder (CSU) nicht anders. Es ist allerdings nicht so, dass Maly bereits das politische Füllhorn über Nürnberg schweben sieht.
 "Auch ein Regierungschef Söder würde ja von allen Anderen im Land genau beobachtet", betont Maly gegenüber den Nürnberger Nachrichten. Schon allein aus diesem Grund werde große Ausgeglichenheit herrschen. Den immer wieder heraufbeschworenen bayerischen Nord-Süd-Konflikt hält er ohnehin für ausgefochten. "Der spielt praktisch keine Rolle mehr." 
 Persönlich wünscht der Nürnberger OB Söder auf dem Weg zum möglichen Ministerpräsidentenamt, dass der "seinen Humor behält und die Menschen zusammenführt". Ein kleiner Seitenhieb auf Söders nicht geringe Fähigkeit zur Polarisierung.
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Ulrich Maly, Nürnberger Oberbürgermeister (SPD)

Ein Oberbürgermeister freut sich immer, wenn ein Politiker seiner Stadt als heißester Ministerpräsidenten-Kandidat gehandelt wird. Da geht es dem Nürnberger Stadtoberhaupt Ulrich Maly (SPD) bei Markus Söder (CSU) nicht anders. Es ist allerdings nicht so, dass Maly bereits das politische Füllhorn über Nürnberg schweben sieht. "Auch ein Regierungschef Söder würde ja von allen Anderen im Land genau beobachtet", betont Maly gegenüber den Nürnberger Nachrichten. Schon allein aus diesem Grund werde große Ausgeglichenheit herrschen. Den immer wieder heraufbeschworenen bayerischen Nord-Süd-Konflikt hält er ohnehin für ausgefochten. "Der spielt praktisch keine Rolle mehr." Persönlich wünscht der Nürnberger OB Söder auf dem Weg zum möglichen Ministerpräsidentenamt, dass der "seinen Humor behält und die Menschen zusammenführt". Ein kleiner Seitenhieb auf Söders nicht geringe Fähigkeit zur Polarisierung. © Andreas Gebert/dpa

Ob das mit dem Zusammenführen richtig klappt, darauf ist auch Fürths OB Thomas Jung(SPD) gespannt. Das müsse man aufmerksam beobachten. Für Franken und damit für Fürth sei Markus Söder allerdings schon als amtierender Finanzminister laut Jung "eher von Vorteil" für die Kleeblattstadt gewesen. Er belegt das mit hohen Beträgen an sogenannten Stabilisierungshilfen aus der Staatskasse.
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Thomas Jung, Fürther Oberbürgermeister(SPD)

Ob das mit dem Zusammenführen richtig klappt, darauf ist auch Fürths OB Thomas Jung(SPD) gespannt. Das müsse man aufmerksam beobachten. Für Franken und damit für Fürth sei Markus Söder allerdings schon als amtierender Finanzminister laut Jung "eher von Vorteil" für die Kleeblattstadt gewesen. Er belegt das mit hohen Beträgen an sogenannten Stabilisierungshilfen aus der Staatskasse. © Roland Fengler

Der Dritte im regionalen Städtedreieck, das Erlanger Stadtoberhaupt Florian Janik, auch er gehört der SPD an, geht das sehr pragmatisch an. Spekulationen, was ein Franke im bayerischen Regierungsamt für Franken bewirken kann, lässt er links liegen. 
 Für ihn, Janik, sei eine handlungsfähige Staatsregierung wichtig. Der Ankauf des sogenannten Himbeerpalastes in Erlangen oder die Nutzung des Siemens-Campus für die Uni könnten so endlich in trockene Tücher gewickelt werden.
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Florian Janik, Oberbürgermeister Erlangen (SPD)

Der Dritte im regionalen Städtedreieck, das Erlanger Stadtoberhaupt Florian Janik, auch er gehört der SPD an, geht das sehr pragmatisch an. Spekulationen, was ein Franke im bayerischen Regierungsamt für Franken bewirken kann, lässt er links liegen. Für ihn, Janik, sei eine handlungsfähige Staatsregierung wichtig. Der Ankauf des sogenannten Himbeerpalastes in Erlangen oder die Nutzung des Siemens-Campus für die Uni könnten so endlich in trockene Tücher gewickelt werden. © EN

Vorteile für Westmittelfranken sieht der Ansbacher CSU-Landtagsabgeordnete Andreas Schalk bei einem Regierungschef Söder. "Ich kenne ihn sehr viel besser als Horst Seehofer", sagt er gegenüber der Fränkischen Landeszeitung, "insofern wird meine Arbeit für die Region möglicherweise etwas einfacher." Vor allem Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur stehen auf Schalks Wunschliste, aber auch der Ausbau des Hochschulstandorts Ansbach.
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Andreas Schalk, CSU-Landtagsabgeordneter aus Ansbach

Vorteile für Westmittelfranken sieht der Ansbacher CSU-Landtagsabgeordnete Andreas Schalk bei einem Regierungschef Söder. "Ich kenne ihn sehr viel besser als Horst Seehofer", sagt er gegenüber der Fränkischen Landeszeitung, "insofern wird meine Arbeit für die Region möglicherweise etwas einfacher." Vor allem Verbesserungen der Verkehrsinfrastruktur stehen auf Schalks Wunschliste, aber auch der Ausbau des Hochschulstandorts Ansbach. © Wolfgang Dressler

Dirk von Vopelius, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Mittelfranken, ist mit einem Blick in die Zukunft mit einem Ministerpräsidenten Söder durchaus "hoffnungsfroh". Der Finanzminister Bayerns habe bisher, so von Vopelius, politisch strategisch klug gehandelt und Stärke bei der Umsetzung seiner Pläne bewiesen. 
 "Ein Gespür für gesellschaftliche Veränderungen kann Bayern nur gut tun", meint der IHK-Chef. Da sieht er offenbar Nachholbedarf, auch wenn Bayern für ihn das erfolgreichste Bundesland ist. In Zukunft werde viel davon abhängen, ob ein neuer Regierungschef im Freistaat die Bedeutung einer ausgewogenen Stadt-Land-Partnerschaft erkenne. Davon hänge viel ab. "Überhitzte Städte und Leerstände auf dem Land - so was kann man ändern", sagt Dirk von Vopelius.
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Dirk von Vopelius, IHK-Präsident

Dirk von Vopelius, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für Mittelfranken, ist mit einem Blick in die Zukunft mit einem Ministerpräsidenten Söder durchaus "hoffnungsfroh". Der Finanzminister Bayerns habe bisher, so von Vopelius, politisch strategisch klug gehandelt und Stärke bei der Umsetzung seiner Pläne bewiesen. "Ein Gespür für gesellschaftliche Veränderungen kann Bayern nur gut tun", meint der IHK-Chef. Da sieht er offenbar Nachholbedarf, auch wenn Bayern für ihn das erfolgreichste Bundesland ist. In Zukunft werde viel davon abhängen, ob ein neuer Regierungschef im Freistaat die Bedeutung einer ausgewogenen Stadt-Land-Partnerschaft erkenne. Davon hänge viel ab. "Überhitzte Städte und Leerstände auf dem Land - so was kann man ändern", sagt Dirk von Vopelius. © Eduard Weigert

Der Nürnberger CSU-Abgeordnete Hermann Imhof, der sich als profilierter Sozialpolitiker aber nicht unbedingt als treuer Söder-Fan einen Namen gemacht hat, sieht in dem CSU-Planungen beim Spitzenpersonal mit Horst Seehofer weiter als Parteichef und Markus Söder als designiertem Ministerpräsidenten ein "spannendes Experiment". Für die CSU sei dessen Ausgang von "existenzieller Bedeutung".
 Es werde nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn beide "glaubwürdig" zusammenarbeiten und zudem alle Anstrengungen unternähmen, "entstandene Gräben" zuzuschütten sowie die unterschiedlichen Lager zu befrieden. Bekanntlich gehörten Seehofer und Söder zu der Kategorie von Parteifreunden, die wegen ihres Verhältnisses zueinander keine Feinde mehr bräuchten.
 Diese Bereitschaft zur Kooperation werde, so Imhof, der zur Landtagswahl im Herbst 2018 nicht mehr antritt, quer durch die gesamte Partei nötig sein. Andernfalls, so der CSU-Abgeordnete, drohe ein Scheitern.
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Hermann Imhof, Nürnberger CSU-Abgeordneter

Der Nürnberger CSU-Abgeordnete Hermann Imhof, der sich als profilierter Sozialpolitiker aber nicht unbedingt als treuer Söder-Fan einen Namen gemacht hat, sieht in dem CSU-Planungen beim Spitzenpersonal mit Horst Seehofer weiter als Parteichef und Markus Söder als designiertem Ministerpräsidenten ein "spannendes Experiment". Für die CSU sei dessen Ausgang von "existenzieller Bedeutung". Es werde nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn beide "glaubwürdig" zusammenarbeiten und zudem alle Anstrengungen unternähmen, "entstandene Gräben" zuzuschütten sowie die unterschiedlichen Lager zu befrieden. Bekanntlich gehörten Seehofer und Söder zu der Kategorie von Parteifreunden, die wegen ihres Verhältnisses zueinander keine Feinde mehr bräuchten. Diese Bereitschaft zur Kooperation werde, so Imhof, der zur Landtagswahl im Herbst 2018 nicht mehr antritt, quer durch die gesamte Partei nötig sein. Andernfalls, so der CSU-Abgeordnete, drohe ein Scheitern. © Robert Schmitt

"Das tut uns als CSU und als Franken gut“. Bauer sei froh, dass die Personalspekulationen nunmehr vorbei seien und "ein guter Kompromiss gefunden werden konnte. Es gehe nun darum, verlorenes Vertrauen innerhalb der Partei und in der Bevölkerung wiederzugewinnen. Aus persönlichem Blickwinkel heraus gesehen freute sich Bauer über diese Personalentscheidung: "Ich schätze Markus Söder sehr".
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Volker Bauer, CSU-Landtagsabgeordneter aus Kammerstein

"Das tut uns als CSU und als Franken gut“. Bauer sei froh, dass die Personalspekulationen nunmehr vorbei seien und "ein guter Kompromiss gefunden werden konnte. Es gehe nun darum, verlorenes Vertrauen innerhalb der Partei und in der Bevölkerung wiederzugewinnen. Aus persönlichem Blickwinkel heraus gesehen freute sich Bauer über diese Personalentscheidung: "Ich schätze Markus Söder sehr". © Gsänger

"Natürlich wäre Joachim Herrmann ein exzellenter Ministerpräsident. Enttäuschung trifft aber meine politische Gefühlslage nicht. Im Gegenteil, in erster Linie bin ich froh, dass das jetzt einvernehmlich geklärt ist. Denken Sie mal an solche Übergangsprozesse in anderen Parteien, zum Beispiel wie seinerzeit in der SPD die Nachfolge von Kurt Beck „geregelt“ wurde. Entscheidend ist, dass jetzt alle an einem Strang ziehen. Und da ist das einstimmige Votum der Landtagsfraktion schon ein sehr starkes Signal."
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Birgitt Aßmus, CSU-Fraktionsvorsitzende im Erlanger Stadtrat

"Natürlich wäre Joachim Herrmann ein exzellenter Ministerpräsident. Enttäuschung trifft aber meine politische Gefühlslage nicht. Im Gegenteil, in erster Linie bin ich froh, dass das jetzt einvernehmlich geklärt ist. Denken Sie mal an solche Übergangsprozesse in anderen Parteien, zum Beispiel wie seinerzeit in der SPD die Nachfolge von Kurt Beck „geregelt“ wurde. Entscheidend ist, dass jetzt alle an einem Strang ziehen. Und da ist das einstimmige Votum der Landtagsfraktion schon ein sehr starkes Signal."

"Es war jetzt an der Zeit für eine Entscheidung. Dass diese Entscheidung letztlich eben doch einvernehmlich vorbereitet wurde und die Landtagsfraktion Markus Söder einstimmig nominiert hat, finde ich ausgesprochen positiv. Markus Söder hat ja schon als Finanzminister bewiesen, dass er den Freistaat als Ganzes im Blick hat."
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Stefan Müller (Bundestagsabgeordneter für Erlangen und Erlangen-Höchstadt / CSU)

"Es war jetzt an der Zeit für eine Entscheidung. Dass diese Entscheidung letztlich eben doch einvernehmlich vorbereitet wurde und die Landtagsfraktion Markus Söder einstimmig nominiert hat, finde ich ausgesprochen positiv. Markus Söder hat ja schon als Finanzminister bewiesen, dass er den Freistaat als Ganzes im Blick hat." © dpa

"Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn Joachim Herrmann der nächste Ministerpräsident geworden wäre. Entscheidend ist aber, dass eine einvernehmliche Entscheidung getroffen wurde und wir nun nach vorne blicken können. Personelle Unruhe tut in keinem Unternehmen gut, und natürlich auch in der Politik nicht. Sie lassen sich aber vermutlich manchmal nicht vermeiden. Wichtig ist, dass man nun wieder zusammenrückt und die inhaltliche Arbeit – gerade auch im Hinblick auf die Landtagswahl 2018 - in den Fokus stellt."
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Alexandra Wunderlich, CSU-Kreisvorsitzende Erlangen

"Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn Joachim Herrmann der nächste Ministerpräsident geworden wäre. Entscheidend ist aber, dass eine einvernehmliche Entscheidung getroffen wurde und wir nun nach vorne blicken können. Personelle Unruhe tut in keinem Unternehmen gut, und natürlich auch in der Politik nicht. Sie lassen sich aber vermutlich manchmal nicht vermeiden. Wichtig ist, dass man nun wieder zusammenrückt und die inhaltliche Arbeit – gerade auch im Hinblick auf die Landtagswahl 2018 - in den Fokus stellt."

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