Mitbegründer der AfD fordert Überwachung seiner Ex-Partei

30.1.2019, 16:28 Uhr
Bernd Lucke, damals Sprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), spricht während des Gründungsparteitages der Partei zu den Mitgliedern.

© Marc Tirl, dpa Bernd Lucke, damals Sprecher der Partei Alternative für Deutschland (AfD), spricht während des Gründungsparteitages der Partei zu den Mitgliedern.

Lucke bezeichnete die AfD als "eine latent fremdenfeindliche, deutschnationale Partei mit rechtsradikalen Einsprengseln". Daher solle der Inlandsgeheimdienst Teile der AfD "lieber beobachten, als dass die vielleicht Unheil stiften.", sagte er der Wochenzeitung Die Zeit. Noch mal würde er sie nicht gründen.

Sein größter Fehler sei es gewesen, der ehemaligen AfD-Chefin Frauke Petry vertraut zu haben. "Ich kannte sie ja kaum, aber sie war engagiert, intelligent und präsentabel. Deshalb habe ich sie gefördert." In einer Kampfabstimmung hatte sie ihn 2015 in seiner Funktion als Parteichef abgelöst, woraufhin er aus der Partei austrat. Er gründete dann die Partei Alfa. Seit November 2016 heißt Luckes Partei Liberal-Konservative Reformer.

Auch Petry ist mittlerweile nicht mehr in der AfD: Wegen des Streits über die politische Ausrichtung hatte sie unmittelbar nach der Bundestagswahl im September 2017 die Partei verlassen und war als fraktionslose Abgeordnete ins Parlament eingezogen.

Vor den Verwerfungen der beiden hatten sie laut Lucke noch gemeinsame Pläne: "2013 haben Frauke Petry und ich überlegt, ob wir in einen Hungerstreik treten, um bei der Regierung Merkel die Einsicht in Akten zur Euro-Rettung zu erzwingen." Petry habe nach einer Absprache mit ihrer Familie dann aber doch nicht hungern wollen.


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