Nach erfundenem Flüchtlingstod: "Moabit hilft" räumt Fehler ein

28.1.2016, 12:14 Uhr
Nach einer Falschmeldung über den Tod eines Flüchtlings beim Anstehen am Berliner Lageso, hat die Berliner Organisation "Moabit hilft" Fehler eingeräumt.

© dpa/Kay Nietfeld Nach einer Falschmeldung über den Tod eines Flüchtlings beim Anstehen am Berliner Lageso, hat die Berliner Organisation "Moabit hilft" Fehler eingeräumt.

Das Bündnis hatte am Vortag Angaben des Helfers bestätigt, dass ein Asylbewerber in Berlin gestorben sei, der zuvor lange vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) auf seine Registrierung gewartet habe. Am Mittwochabend gestand der Helfer der Polizei, den Fall nur erfunden zu haben.

"Es war ein Fehler", sagte die Sprecherin. "Es war tatsächlich aus diesem Vertrauensverhältnis heraus." Die Geschichte sei aber "nicht ganz so unwahrscheinlich", betonte sie. "Das kann sich jeder Helfer, jeder Politiker und jeder Pressevertreter hier mittlerweile vorstellen."

Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) hat rechtliche Konsequenzen für den Flüchtlingshelfer geforder. "Das ist eine der miesesten und perfidesten Aktionen, die ich jemals erlebt habe", teilte Henkel am Donnerstag mit. "Berlins Behörden mussten über Stunden mit hohem Aufwand nach einem erfundenen 'LaGeSo-Toten' suchen."

Viele Medien hatten die Meldung zuerst aufgegriffen, bevor sich herausstellte, dass der Flüchtlingshelfer gelogen hatte. Zum Motiv des Mannes äußerte sich die Berliner Polizei bislang nicht.

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