Panama Papers: BayernLB lässt einstige Tochter überprüfen

5.4.2016, 12:50 Uhr
Panama Papers: BayernLB lässt einstige Tochter überprüfen

© Angelika Warmuth/dpa

Die BayernLB lässt prüfen, ob ihre frühere Luxemburg-Tochter in sogenannte Offshore-Geschäfte verwickelt war. Man habe eine entsprechende Untersuchung durch externe Prüfer in Auftrag gegeben, teilte die Bank am Dienstag in München mit. "Sollten sich Hinweise auf Gesetzesverstöße ergeben, geht die BayernLB diesen generell konsequent nach." Damit reagierte die Landesbank auf einen Bericht der Süddeutschen Zeitung (Dienstag), in dem von 129 Briefkastenfirmen die Rede ist, die über die frühere Tochter Banque LB Lux der Landesbank verwaltet worden seien.

Dem Unternehmen lägen "keine Anhaltspunkte dafür vor, dass der heutige BayernLB Konzern in derartige Geschäfte involviert ist", hieß es in der Stellungnahme. Die BayernLB hatte das Privatkundengeschäft der Banque LB Lux vor Jahren an die Banque Luxemburg verkauft, die ehemalige Tochter wurde später abgewickelt. Ob sie in die Gründung von Offshore-Gesellschaften eingebunden gewesen sei, "können wir zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund des Luxemburger Bankgeheimnisses nicht nachvollziehen", hieß es weiter. "Die BayernLB und ihre Tochterunternehmen konzentrieren sich heute ausschließlich auf Bankgeschäfte, die einen Deutschlandbezug aufweisen. Die BayernLB bietet selbstverständlich keine Briefkastenfirmen an."

Dutzende Medien berichten seit Sonntag über in Panama gegründete Briefkastenfirmen, in denen Politiker, Prominente und Sportler Geld versteckt haben sollen. Die Recherchen basieren auf einem Datenleck bei der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca, die sich gegen die Vorwürfe wehrt und die Abschöpfung der Daten für strafbar hält. Laut SZ sollen mindestens 28 deutsche Banken in den vergangenen Jahren die Dienste der Kanzlei genutzt haben. Unklar ist bisher, ob die mit einem Datenleck bekanntgewordenen Geschäftstätigkeiten unrechtmäßig sind.

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