Seehofer verteidigt geplante Aufnahmezentren für Flüchtlinge

22.7.2015, 11:44 Uhr
Horst Seehofer betonte in seiner Rede, die Politik stehe in einer doppelten Verantwortung: gegenüber Flüchtlingen, die um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten müssten

© dpa Horst Seehofer betonte in seiner Rede, die Politik stehe in einer doppelten Verantwortung: gegenüber Flüchtlingen, die um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten müssten

Es gehe aktuell darum, schutzbedürftigen Asylbewerbern zu helfen, aber Asylmissbrauch zu verhindern, sagte der CSU-Vorsitzende am Mittwoch in einer intensiv geführten Plenardebatte im bayerischen Landtag. Seehofer hatte sich außer der Reihe zur Wort gemeldet - und bekam nach seiner Rede stehenden Applaus von den CSU-Abgeordneten.

Seehofer betonte, die Politik stehe in einer doppelten Verantwortung: gegenüber Flüchtlingen, die um ihre Gesundheit und ihr Leben fürchten müssten; und gegenüber der eigenen Bevölkerung, die mit ihren Sorgen und Ängsten ebenfalls ernst genommen werden wolle. Und viele Kommunen und Hilfsorganisationen seien angesichts der anhaltend hohen Flüchtlingszahlen eben an der Grenze der Leistungsfähigkeit.

SPD und Grüne kritisierten die in Grenznähe geplanten Einrichtungen. Der bayerische Vorstoß sei falsch und verantwortungslos, sagte Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause und fragte: «Wollen Sie denn wirklich Sonderzentren für Roma in Deutschland haben?»

Bause und SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher lobten aber, dass Seehofer in seiner Landtagsrede eine andere Rhetorik angeschlagen habe als zuletzt. «Ich fordere Sie auf: Pflegen Sie eine besonnene Sprache - bitte auch auf Parteitagen, und bitte auch in bayerischen Bierzelten», sagte Rinderspacher.

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