Syrien, Terror, Migration: Merkel im engen Austausch mit Erdogan

30.12.2018, 15:20 Uhr
Syrien, Terror, Migration: Merkel im engen Austausch mit Erdogan

© Tim Brakemeier/dpa

Eine Sprecherin der Bundesregierung sagte, die Kanzlerin habe die Rolle der Türkei gewürdigt, insbesondere bei der Aufnahme syrischer Flüchtlinge. Sie habe zudem die Erwartung geäußert, dass die Türkei mit Zurückhaltung und Verantwortung auf den angekündigten Rückzug der US-Truppen reagieren werde. Merkel und Erdogan hätten die Bedeutung des politischen Prozesses unter der Leitung der Vereinten Nationen zur Beilegung des Konflikts in Syrien betont. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei zwar durch das gemeinsame Handeln zurückgedrängt, bleibe aber eine erhebliche Gefahr.

Am Samstag hatten sich die Türkei und Russland bei einem Treffen auf Ministerebene in Moskau darauf geeinigt, ihr Vorgehen in Syrien stärker zu koordinieren. An dem Treffen nahmen der russische Außenminister Sergej Lawrow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu sowie deren jeweiligen türkischen Amtskollegen Mevlüt Cavusoglu und Hulusi Akar teil.

Die US-Regierung hatte vor etwas mehr als einer Woche den Abzug ihrer Bodentruppen aus dem von der Kurdenmiliz YPG kontrollierten Gebieten in Nordsyrien verkündet. Bislang war die YPG ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen den IS. Die Türkei betrachtet die YPG als Terrororganisation und will sie mit einer Offensive von türkisch-syrischen Grenze vertreiben. Nach der Bekanntgabe des US-Abzugs hat Erdogan die Offensive aber erstmal verschoben.

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