Terror in Barcelona: Das sagen die Mächtigen dazu

18.8.2017, 11:56 Uhr
Terror in Barcelona: Das sagen die Mächtigen dazu

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Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den Anschlag von Barcelona mit mindestens 13 Toten und die weitere Attacke im spanischen Badeort Cambrils scharf verurteilt. "Diese mörderischen Anschläge haben uns erneut vor Augen geführt, mit welch vollständiger Menschenverachtung der islamistische Terrorismus vorgeht", sagte Merkel am Freitag in Berlin. In einem Telefonat habe sie dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy "im Namen des ganzen deutschen Volkes unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme übermittelt".

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat zur Geschlossenheit aller demokratischen Kräfte aufgerufen. Zuvor hatte er bei der Bundeskanzlerin angerufen. Schulz sagte am Freitag in Berlin, er habe am Morgen in einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vereinbart, "dass wir unsere Wahlkampfaktivitäten einschränken". So soll beispielsweise bei Veranstaltungen auf Musik verzichtet werden.

Merkel und er seien sich "absolut einig" gewesen, dass es auch in einem Wahlkampf "über alles politisch Trennende hinaus einen gemeinsamen Willen gibt, dem Terror keinen Platz zu lassen". Alle Demokraten müssten ein "klares Signal der Geschlossenheit" aussenden, um die tolerante und offene Gesellschaft zu verteidigen, fügte Schulz hinzu. Den Angehörigen und Opfern sprach er seine Anteilnahme aus. Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) postete auf Facebook ein düsteres Bild, das ihn aus der Ferne mit einem Hut an einem Gipfelkreuz im Nebel stehend zeigt und schrieb dazu: "In Trauer um die Opfer von Barcelona. Und in der Hoffnung und im Gebet für die Genesung der Verletzten."

Auch Papst Franziskus drückte sein Mitgefühl aus. Das Kirchenoberhaupt bete für die Opfer des Anschlages von Barcelona, erklärte Vatikansprecher Greg Burke am Donnerstagabend. Er sei solidarisch mit den Spaniern, insbesondere mit den Verletzten und den Familien der Opfer.

Trump twittert dubiose Empfehlung

US-Präsident Donald Trump meldete sich via Twitter zu Wort. Die Vereinigten Staaten würden die Terrorattacke in Barcelona verurteilen und was immer auch nötig sei unternehmen, um zu helfen. "Seid standhaft und stark, wir lieben euch!", twitterte Trump an die Spanier.

 

Kurz darauf sorgte er mit einer dubiosen Empfehlung zum Anti-Terror-Kampf für Empörung.

General John J. Pershing.

General John J. Pershing. © dpa

Trump empfahl, die Methoden von US-General John Pershing zu studieren, der vor mehr als hundert Jahren auf den Philippinen angeblich dutzende Islamisten mit in Schweineblut getränkten Kugeln hinrichten ließ. "Danach gab es 35 Jahre lang keinen radikalislamischen Terror mehr", schrieb Trump.

Der US-Präsident hatte bereits im Präsidentschaftswahlkampf auf Pershing verwiesen - obwohl es keinerlei Belege für die Massenexekution gibt und Historiker sie als frei erfunden bezeichnen. Trump scheint die Schilderung jedoch für bare Münze zu nehmen.

Pershing bekämpfte als Gouverneur in der damaligen US-Kolonie einen muslimischen Aufstand in der Provinz Moro. Der Legende nach ließ er 49 der 50 Gefangenen mit den in Schweineblut getauchten Kugeln erschießen. Den einzigen Überlebenden ließ er angeblich frei, damit der seinen Mitstreitern von den Methoden der Amerikaner berichtet. Schweine gelten Muslimen als unrein.

 

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