Trump im Bunker: Die Einschläge kommen näher

13.6.2017, 11:24 Uhr
Donald Trump: Holen ihn seine dunklen Geschäfte ein?

© dpa Donald Trump: Holen ihn seine dunklen Geschäfte ein?

In der Tat, die Einschläge werden immer heftiger, und sie zielen direkt ins Zentrum. Dass Trump tatsächlich erwägt, auch den in der Russland-Affäre eingesetzten Sonderermittler Robert Mueller zu feuern, zeigt nur, wie verzweifelt die Lage im engsten Zirkel des US-Präsidenten eingeschätzt wird. Es gibt nicht einmal ein Dementi, nur die Aussage, dass Trump "von vielen Leuten" geraten werde, den hochangesehen Ex-FBI-Chef nicht zu entlassen. Es wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit sein politisches Ende, denn selbst viele Republikaner im Kongress würden sich diesem Schritt widersetzen.

In Washington wächst die Zahl derer, die die Watergate-Affäre, die den damaligen Präsidenten Richard Nixon zu Fall brachte, für eine drittklassige Bagatelle halten im Vergleich zu den Vorwürfen, denen sich Trump ausgesetzt sieht. Das größte Ungemach droht dem derzeitigen Chef des Weißen Hauses nicht wegen seiner bizarren politischen Entscheidungen. Es geht nicht um den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen (der rechtlich vor Ende von Trumps Amtzeit gar nicht vollzogen werden kann), den stümperhaft ins Werk gesetzten und von Gerichten kassierten Einreisebann für Muslime oder dergleichen mehr.

Was Trumps Verbleib im Oval Office viel stärker bedroht, ist die Verquickung seiner Hotelgeschäfte mit dem Amt des Präsidenten. Die Klagen der Generalstaatsanwälte der US-Bundesstaaten Maryland und des Districts of Columbia haben daher enorme Sprengkraft.

Hätte Trump alle Geschäfte an einen Blind-Trust übertragen und nicht an seine Söhne, könnte es diese Klagen nicht geben. Jetzt aber sieht sich der Präsident der USA Vorwürfen ausgesetzt, dass sich ausländische Mächte politische Vorteile versprechen, wenn sie sich in das ganz dicht am Weißen Haus gelegene Trump-Hotel einmieten. Das Haus spricht sogar gezielt ausländische Delegationen an.

Ein solches Vorgehen ist politisch so stümperhaft, dass es einem den Atem verschlägt. Trump könnte es so gehen wie seinerzeit dem berüchtigten Mafia-Chef Al Capone. Dieser wanderte nicht wegen der vielen Morde ins Gefängnis, die er zu verantworten hatte, sondern wegen Steuerhinterziehung. Die dunklen Finanzgeschäfte könnten auch Trumps Präsidentschaft beenden.

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