Trump schickt Warnung an China

23.1.2017, 21:59 Uhr
Trump schickt Warnung an China

© Reuters

„Wir werden dafür sorgen, dass wir internationale Gewässer vor der Übernahme durch ein Land verteidigen“, sagte Präsidentensprecher Sean Spicer in Washington. „Die USA werden dafür sorgen, dass wir unsere Interessen dort verteidigen.“ Spicer warnte die Volksrepublik zudem vor Handelshemmnissen zu Lasten der USA. Der Handel zwischen beiden Staaten dürfe „keine Einbahnstraße“ sein, sagte der Sprecher.

Der neue US-Präsident Donald Trump verfolge das Ziel, die Stellung der USA auf dem chinesischen Markt weiter auszubauen. „Er sieht aber, dass es viele Sorgen in Hinblick darauf gibt, wie wir beim Eintritt in den chinesischen Markt behandelt werden“, sagte Spicer. Trump hatte im Wahlkampf wiederholt das große Handelsdefizit der USA beim Warenaustausch mit China beklagt und dem Land unfaire Handelspraktiken vorgeworfen.

Künstliche Inseln aufgeschüttet

Der Territorialstreit im Südchinesischen Meer dreht sich darum, dass China große Teile des Gebiets für sich beansprucht. Andere Anrainerstaaten wie etwa Vietnam oder die Philippinen reklamieren Teile der Gewässer ebenfalls für sich. Die Volksrepublik hat zur Durchsetzung ihrer Ansprüche mehrere künstliche Inseln in den Gewässern aufgeschüttet.

Die US-Marine patrouilliert regelmäßig in der Nähe dieser künstlichen Inseln, um ihrer Forderung nach freiem Schiffsverkehr in dem Gebiet Nachdruck zu verleihen; dies war auch schon unter der Vorgängerregierung von Barack Obama der Fall. Die Volksrepublik sieht darin eine Provokation, die das Risiko eines militärischen Zusammenstoßes erhöhe. Durch das Südchinesische Meer führt eine der meistgenutzten internationalen Handelsrouten der Welt.

„Nicht rechtmäßig“

Der von Trump für den Posten des Außenministers nominierte Rex Tillerson hatte bereits kürzlich während einer Senatsanhörung Partei in dem Territorialstreit gegen China ergriffen. Peking eigne sich Gebiete an, die China „nicht rechtmäßig“ gehörten, hatte Tillerson gesagt.

Damit hatte er erboste Reaktionen der chinesischen Staatsmedien hervorgerufen. Sollte Tillerson seine Ankündigungen in Taten umsetzen, steuere er auf eine „verheerende Konfrontation zwischen China und den USA“ zu, hatte die Staatszeitung „China Daily“ gewarnt.

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