Universität für Nürnberg: Eine überfällige Aufwertung

17.5.2017, 14:43 Uhr
Jetzt ist es fix: Nürnberg bekommt eine eigene Universität. Das hat Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer am Dienstag in Feuchtwangen bekanntgegeben.

© Montage: Ralph Meidl/ dpa Jetzt ist es fix: Nürnberg bekommt eine eigene Universität. Das hat Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer am Dienstag in Feuchtwangen bekanntgegeben.

Jetzt ist es quasi amtlich: Nürnberg soll eine eigene Universität bekommen. Das hat Ministerpräsident Horst Seehofer nach der Kabinettssitzung mehrfach betont. Hinter diese Aussage kann nun so schnell keiner mehr zurück.

Welche Beweggründe hinter dieser Entscheidung stehen, darüber kann man teilweise nur spekulieren. Da sind sicher die beiden Wahljahre (2017 Bundestagswahl, 2018 Landtagswahl), die die plötzliche Großzügigkeit der Staatsregierung mit erklären. Immerhin fließt eine Milliarde Euro.

Doch es ist sicher auch eine Korrektur des bisherigen Verfahrens. Die drei Minister Söder, Herrmann und Spaenle hatten es innerhalb von drei Jahren nicht auf die Reihe gebracht, einen Standort für eine Dependance der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Nürnberg aufzutun. Das Desaster auf AEG sorgte dafür, dass Seehofer dieses Thema zur Chefsache gemacht hat. Er wollte offenbar nicht länger zuschauen, wie Erlangen und Nürnberg, Söder und Herrmann um den Standort rangeln.

Fakt ist aber auch: Nürnberg hat – mit wenigen FAU-Ablegern, weiteren Hochschulen und bei 530.000 Einwohnern – gerade einmal 23.000 Studierende. Erlangen (mit 112.000 Einwohnern) weist mittlerweile 40.000 Studenten aus.

Ein eigener Uni-Standort stärkt Bayerns zweitgrößte Stadt. Ob es wirklich zwei parallel geführte Uni-Verwaltungen geben wird, was wohl konsequent wäre, wird sich zeigen. Nun muss schnell ein Vertrag zwischen Freistaat und Aurelis für das Areal an der Brunecker Straße geschlossen werden, damit die Entwicklung des Standorts Nürnberg begonnen wird.

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