Wasserhähne abmontiert: Millionenschaden beim BND
5.3.2015, 11:56 Uhr
Dort sind Büroräume der BND-Mitarbeiter untergebracht. Welche Auswirkungen der Wasserschaden auf die weiteren Umzugspläne des deutschen Auslandsgeheimdienstes in seine neue Zentrale mitten in Berlin hat, war am Donnerstag offen. Auch die konkrete Höhe des Sachschadens ist noch unklar, er dürfte allerdings in die Millionen gehen.
Auf der Seite des Hauptgebäudeteiles hätten im vierten, fünften und sechsten Stockwerk zum Teil Wasserhähne gefehlt, als am Dienstagvormittag Wasserleitungen durchgespült wurden, hieß es. Nach Angaben der “Berliner Zeitung“ lief das Wasser offenbar mehrere Stunden lang unter anderem in Kabelschächte und Zwischendecken, beschädigte die Lüftung und elektrische Anlagen. “Den Tätern ging es nicht um den Diebstahl von ein paar billigen Wasserhähnen, sondern vor allem darum, Schaden zu verursachen“, zitierte das Blatt einen Ermittler.
Eine Sprecherin des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung (BBR), das für das größte Bauprojekt des Bundes nach dem Krieg zuständig ist, wollte sich zu Details weiterhin nicht äußern. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Auch die Videoaufzeichnungen der Überwachungskameras an dem scharf bewachten Gebäudekomplex werden ausgewertet.
Nach dpa-Informationen gehen mit der Baustelle vertraute Experten nicht von einem einfachen Diebstahl aus. Geprüft werde, ob sich beispielsweise ein Mitarbeiter einer Baufirma einen Jux habe machen wollen, oder ob die Wasserhähne aus politischen Motiven entfernt worden seien, um den BND zu schädigen.
Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele fordert eine umfassende Untersuchung des Vorfalls. “Das muss aufgeklärt werden“, sagte Ströbele der Nachrichtenagentur AFP am Donnerstag in Berlin. Die neue Zentrale des Auslandsgeheimdienstes sei schließlich “nicht irgendein Gebäude“, sagte der Bundestagsabgeordnete, der die Grünen in dem für die Geheimdienste zuständigen Parlamentarischen Kontrollgremium (PKGr) vertritt.