Zieht die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem?

22.1.2017, 20:38 Uhr
"Wir stehen selbst bei den Diskussionen über das Thema noch ganz am Anfang", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer bezüglich der Botschaftsverlegung nach Jerusalem am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Washington.

© Mandel Ngan/AFP "Wir stehen selbst bei den Diskussionen über das Thema noch ganz am Anfang", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer bezüglich der Botschaftsverlegung nach Jerusalem am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Washington.

"Wir stehen selbst bei den Diskussionen über das Thema noch ganz am Anfang", sagte Trumps Sprecher Sean Spicer am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP in Washington. Trump hatte vor seinem Amtsantritt versprochen, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen und die US-Botschaft "schnell" von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und andere Teilnehmer hatten bei der Pariser Nahost-Konferenz am 15. Januar vor einem solchen Schritt gewarnt. Auch die UNO und die EU warnten vor einem weiteren Rückschlag bei den Bemühungen um eine Zwei-Staaten-Lösung. Der Status von Jerusalem ist einer der wichtigsten Knackpunkte im Nahost-Konflikt. Während Israel Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt betrachtet, wollen die Palästinenser Ost-Jerusalem zur Hauptstadt ihres künftigen Staates machen.

Die meisten UN-Staaten erkennen Jerusalem als Ganzes deswegen nicht als Israels Hauptstadt an. Ein Umzug der US-Botschaft wäre daher ein schwerwiegender Bruch mit den diplomatischen Gepflogenheiten der vergangenen Jahrzehnte. Trump und Netanjahu wollten noch am Sonntag miteinander telefonieren. Der Stabschef im Weißen Haus, Reince Priebus, bestätigte gegenüber AFP entsprechende Angaben Netanjahus.

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