Zigarettenstummel: Tabakindustrie soll für Reinigung zahlen

18.12.2018, 10:12 Uhr
Wenn es nach Bundesumweltministerin Svenja Schulze geht, kommt die Tabakindustrie künftig für die Kosten für Reinigungsarbeiten wegen weggeworfener Zigaretten mit auf.

© Robert Schlesinger/dpa Wenn es nach Bundesumweltministerin Svenja Schulze geht, kommt die Tabakindustrie künftig für die Kosten für Reinigungsarbeiten wegen weggeworfener Zigaretten mit auf.

So könnte die Zigarettenindustrie etwa an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden. Dafür werde sie sich bei der EU einsetzen. Das Europaparlament hatte zuerst eine Kostenbeteiligung der Tabakbranche als verschärfende Maßnahme zur geplanten Einweg-Plastik-Richtlinie gefordert. Über die Richtlinie diskutieren am Dienstag die EU-Kommission, das Europaparlament und der Ministerrat. Schulze äußerte die Hoffnung, dass "noch in diesem Jahr ein europaweites Verbot von überflüssigem Einweg-Plastik auf den Weg" gebracht werde. Dabei sei Europa nicht alleine gefordert. Stattdessen müsse man "weltweit zu drastischeren Mitteln greifen als bisher", sagte die Ministerin.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter forderte "ein klares Vermeidungsziel für Einwegplastik und verbindliche Maßnahmen, um Hersteller in die Pflicht zu nehmen". Notwendig seien ein Stopp von Mikroplastik in Kosmetik oder eine Abgabe auf Plastiktüten, Einweg-Verpackungen und Einwegkaffeebecher, sagte Hofreiter den Funke-Zeitungen. Die Bundesregierung müsse "den billigen Worten auch handfeste Taten folgen lassen".

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