Zuckerberg im Datensammelwahn

20.2.2014, 22:12 Uhr
Zuckerberg im Datensammelwahn

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Viele von ihnen haben alternative Kommunikationsdienste wie WhatsApp für sich entdeckt, mit denen sie Fotos, Videos und Sprachnachrichten austauschen, ohne sich öffentlich preiszugeben. Die Zeiten, in denen sie sich bereitwillig zur Schau stellten, sind vorbei – auch aus Angst davor, dass Unbefugte auf ihre privaten Daten zugreifen können.

Doch jetzt wildert Mark Zuckerberg wieder einmal bei der direkten Konkurrenz. Im Frühjahr 2012 hatte der Facebook-Gründer die Foto-Plattform Instagram für eine Milliarde Dollar seinem Imperium einverleibt. Nun möchte das weltgrößte Kommunikationsnetzwerk 19 Milliarden Dollar für den Kurznachrichtendienst WhatsApp hinblättern. Sofern die Wettbewerbshüter der Übernahme zustimmen.

So will Zuckerberg seiner Vision, die ganze Welt miteinander zu vernetzen, wieder ein Stück näher kommen. Gleichwohl spricht vieles dafür, dass er in erster Linie an den Daten der 450 Millionen WhatsApp-Kunden interessiert ist. Denn die sind bares Geld wert, lassen sie sich doch exzellent für Werbezwecke verwenden – wie es Facebook jeden Tag milliardenfach vorexerziert.

Mit Werbung überflutet?

Auch wenn WhatsApp offiziell seine Eigenständigkeit bewahren soll: Datenschützer gehen davon aus, dass Facebook auch auf die persönlichen Daten der WhatsApp-Nutzer zugreifen wird. Dann würde auch der beliebte Kurznachrichtendienst früher oder später mit Werbung überflutet werden. Nur so könnte sich die Milliarden-Investition, die selbst die Einnahmen aus dem Börsengang deutlich übersteigt, für Zuckerberg letztlich auszahlen.

Möglich, dass sich viele WhatsApp-User abermals nach Alternativen umsehen. Profitieren könnten davon Dienste, die der Sicherheit einen besonderen Wert beimessen. Pfiffige Neuanbieter wie die Programmierer der App Threema stehen bereits in den Startlöchern.

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