Begleitung auf dem letzten Weg

29.3.2011, 19:06 Uhr
Begleitung auf dem letzten Weg

© dpa

„Der Tod gehört zum Leben.“ So banal die Feststellung des Palliativmediziners und Allgemeinarztes Roland Martin Hanke auch klingen mag – die eigene Vergänglichkeit, das ist ein Thema, an das viele nur ungern denken. Wer kümmert sich um mich, wenn ich todkrank bin? Muss ich ins Krankenhaus oder kann ich die letzten Tage meines Lebens dort verbringen, wo ich mich am wohlsten fühle - in den eigenen vier Wänden? Wie werden meine Schmerzen gelindert? Zwei Fürther Einrichtungen geben hier den Bewohnern der Stadt und des Landkreises Antwort, stehen den Kranken und ihren Angehörigen bei.

Zum einen hat der Hospizverein Fürth in den vergangenen 20 Jahren ein Versorgungsnetz von ehrenamtlichen Helfern aufgebaut, die für Sterbende sowie deren Familien und Freunde da sind. Die Freiwilligen arbeiten vor allem im ambulanten Bereich, zusätzlich stehen vier Zimmer in einem Zirndorfer Pflegeheim zur Verfügung. Zudem vermittelt der Verein stationäre Betten in Pflegeheimen mit besonders geschultem Personal und in den Hospizen der Region.

Relativ neu ist dagegen das gemeinnützige Palliativ-Care Team Fürth, dessen ärztlicher Geschäftsführer Roland Martin Hanke ist: Seit April 2010 kümmern sich hier Ärzte und Pflegekräfte ambulant um Todkranke. „Wir werden von den Hausärzten beauftragt. Von Ärzten, Kliniken und anderen Einrichtungen werden wir in der Regel positiv angenommen“, erklärt Hanke im NZ-Gespräch. Das Team ist rund um die Uhr erreichbar, koordiniert Leistungen wie Hausbesuche oder eine spezielle medizinische Versorgung und berät Angehörige. Elf derartige Einrichtungen gibt es derzeit in Bayern, nötig sind nach Angaben von Hanke an die 55 Teams.

Die zwei Fürther Einrichtung unterstützen die deutsche „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen“, eine gemeinsame Initiative der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes und der Bundesärztekammer. Die Charta will eine Bestandaufnahme zur derzeitigen Betreuung Todkranker vorlegen, um dann weitere Projekte anzustoßen.

Zu den ersten Unterzeichnern der Charta gehören der Hospizverein Fürth und das Palliativ-Care Team Fürth. Als Würdigung ihrer Arbeit sehen die zwei Fürther Einrichtungen auch eine Großveranstaltung, die demnächst geplant ist: Der Bayerische Hospiz- und Palliativtag findet Anfang Juni erstmals in Fürth statt.

Weitere Informationen im Internet: www.hospizverein-fuerth.de, www.pct-fuerth.de.

 

Keine Kommentare