Kirche wird verkleinert

9.12.2010, 20:00 Uhr
Kirche wird verkleinert

© Armin Leberzammer

An der Notwendigkeit des Vorhabens gibt es für Pfarrer Götz-Uwe Geisler keinen Zweifel: „Damit sichern wir die finanzielle Handlungsfähigkeit unserer Gemeinde“, warb er für das Projekt, als er vor kurzem mit dem Architekten Dieter Kretschy die Pläne vorstellte. Das Gemeindehaus soll verkauft, das Kirchengebäude energetisch und barrierefrei saniert werden. „Das äußere Erscheinungsbild der Kirche wird sich nicht ändern“, versprach Kretschy.

Dafür trage Theo Steinhauser Sorge, der Architekt, der das Ensemble Anfang der 60er Jahre entworfen und es nun auf die aktuellen Bedürfnisse weiterentwickelt hat. „Wir wollen die Kernaussagen des Gebäudes bewahren und gleichzeitig die Zukunft der Gemeinde sichern“, so Pfarrer Geisler. Die ist in den vergangenen Jahrzehnten geschrumpft, zu den Gottesdiensten kommen im Schnitt 80 bis 100 Gläubige. Für Fürth sei das „eine tolle Zahl“, meint Geisler, doch sei die derzeitige Kapazität von 430 Sitzplätzen dafür überdimensioniert.

Nach dem Umbau soll der Kirchenraum mit den Emporen Platz für 250 Besucher bieten. Der Säulengang wird als Eingangsbereich und Vorplatz mit „Kreuzgangcharakter“ konzipiert. Auf zwei Stockwerken wird Raum für die Technik, die Sakristei, Toiletten und Gruppenräume geschaffen – und so das bisherige Gemeindehaus überflüssig gemacht. Das Pfarramt wird im Erdgeschoss neben dem Kirchenraum und unterhalb einer der Emporen einziehen.

Skeptische Zuhörer

Die Kosten sind auf 2,4 Millionen Euro veranschlagt. Laut dem Finanzierungsplan kommt die Hälfte des Betrags von der Landeskirche, 700000 Euro von der Gesamtkirchengemeinde, 390000 Euro soll der Verkauf des Gemeindehauses einbringen und die übrigen 110000 Euro will die Gemeinde aus Eigenmitteln aufbringen.

Die Gemeindemitglieder, die zur Vorstellung der Umbaupläne gekommen waren, zeigten sich vor allem in Bezug auf die künftige Ausleuchtung und die Kapazität des Kirchenraums skeptisch. Erstere soll durch ein großes, quadratisches Dachfenster über dem Altarraum gewährleistet werden. „Wir versprechen uns, dass dieser zentrale Bereich dadurch noch stärker hervorgehoben wird“, erklärte Dieter Kretschy.

Dass das vorgesehene Fassungsvermögen von 250 Sitzplätzen bei der gegenwärtigen Gemeindegröße ausreiche, sei richtig, merkte ein Gemeindemitglied an, „aber was ist, wenn es auf der Hardhöhe in ein paar Jahren einen Bevölkerungszuwachs gibt?“ Solche Hoffnungen musste Bürgermeister Markus Braun dämpfen. Zwar rechne die Stadt insgesamt über die kommenden Jahre schon mit einem leichten Plus, doch sei die Hardhöhe bereits so weit verdichtet, dass größere Zuwächse „nicht realistisch“ seien.