Fürther Omas bringen Löffelkompott in den Supermarkt

25.2.2019, 06:00 Uhr
Fürther Omas bringen Löffelkompott in den Supermarkt

© Foto: Budig

Christine, Barbara, Bea, Margot und die anderen Seniorinnen laufen zu Höchstform auf: Beim Treffen in der Schauküche des Weinhändlers Wein-Wolff in Poppenreuth wird geschnippelt, gekocht und experimentiert.

Im vergangenen Jahr kamen die ersten Löffelkompott-Sorten in die Geschäfte. Es sind raffinierte Mischungen eingekochter Früchte: Rhabarber-Erdbeere-Apfel-Holunder, Brombeere-Apfel-Waldmeister und Beeren-Kirsche-Minze. Jetzt sollen neue Kreationen das Sortiment ergänzen. An diesem Nachmittag entstehen ein frischer Sommerkompott aus hellen Früchten auf der Grundlage von Pfirsich-Mirabelle und eine Winternote mit Pflaume, Zimt und Nelken. Bald sollen noch Barbecue-Saucen hinzukommen.

Pep für den Braten

Das Kompott zum Löffeln eignet sich nicht nur als Snack für zwischendurch, sondern auch, um Joghurt, Reisbrei, Eis oder Sommerdrinks aufzupeppen, oder auch als kleine Beigabe zum Braten. Alle Sorten werden überwiegend mit regionalen Zutaten, wenig Zucker und Maisstärke eingekocht, sind glutenfrei und vegan. "Wir wollen traditionelles Frucht-Kompott mit einer Note von ungewöhnlicher Würze durch Kräuter oder Gewürze wie Kardamom, Nelke oder Anis verfeinert kombinieren", sagt Verena Pröschel. Die Fürtherin hat gemeinsam mit ihrem Bruder Jörg Röthlingshöfer 2011 MyOma gegründet. Das Start-up, das auch eine soziale Komponente hat, heißt inzwischen "Lieblingsoma GmbH" und sitzt im Fürther Süden. Etwa 100 "Omas" zwischen 55 und 85 Jahren stricken modische Mützen, Schals, Pullis, Stolen, Stulpen, Socken, die übers Internet vertrieben werden. Die Frauen können sich dadurch etwas hinzuverdienen – oder bewusst ehrenamtlich helfen.

Mit dem Löffelkompott wollte man auch die Einnahmelücke im Sommer füllen. Drei Sorten werden bisher in 190-Gramm-Gläschen verkauft - ein Gläschen kostet im Handel 2,99, der Dreierpack 9,99 Euro. Pro Glas gehen fünf Cent an den Verein "LichtBlick Seniorenhilfe", eine bundesweit arbeitende karitative Einrichtung, die sich zum Ziel gesetzt hat, Altersarmut zu bekämpfen. Die Spenden sind ein Teil des sozialen Engagements, ein anderer liegt im Netzwerk der "Omas" selbst.

Neue Kontakte

Barbara aus Nürnberg, die fast von Anfang an dabei war, erzählt, wie gut ihr die neuen Kontakte tun, die sie durch das Stricken geknüpft hat. "Wir kommen regelmäßig einmal im Monat zusammen, trinken Kaffee und ratschen. Daraus sind weitere gemeinsame Aktionen entstanden."

Gründerin Pröschel will dazu beitragen, dass sich die ältere Generation gebraucht fühlt und einbringen kann. Auch als Marketing-Unterstützerinnen waren etliche Damen schon auf Messen und Veranstaltungen in ganz Deutschland unterwegs. "Einmal haben wir für die Presse einen kleinen Wettkampf, das Strick-Duell, inszeniert: Wir haben eine weiß-grüne Greuther-Fürth-Mütze und eine rot-schwarze Club-Mütze um die Wette gestrickt", erinnert sich Bea aus Fürth.

Während die Rezepte von den Omas ausgetüftelt werden, übernehmen das Einkochen des Fruchtkompotts andere: "Sonst würden wir die Mengen, die wir brauchen, nicht herbekommen", sagt Pöschel. "Sie werden von einer Firma in Oberfranken gekocht und abgefüllt."

Man kann die Gläser unter https://loeffelkompott.de online bestellen, aber auch in Supermärkten von Rewe, Edeka oder Real finden. Die Homepage listet Geschäfte in der Nähe auf.

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