Neue Fußwege zum U-Bahnhof Klinikum

22.3.2019, 06:00 Uhr
Neue Fußwege zum U-Bahnhof Klinikum

© Foto: Wolfgang Händel

Was derzeit angepackt wird, bezeichnet die Bahn mit dem sperrigen Begriff "Wegebaumaßnamen". Will heißen, das Unternehmen kümmert sich momentan darum, die Zugänge zum U-Bahnhof Klinikum zu bauen. Bereit steht hierfür eine nagelneue Betontreppe, die künftig von der Würzburger Straße direkt zum Eingang der U-Bahn hinabführen soll. Bislang musste man hierzu die Rampe auf der Rückseite von Christkönig nutzen, was ein wenig umständlich war. Sie wird es aber weiterhin geben, damit Menschen mit Behinderung oder Eltern mit Kinderwagen barrierefreien Zugang haben.

Straße wird angebunden

Außerdem wird die Verbindung zur Straße An der Martersäule und dem dahinter liegenden Wohnviertel wiederhergestellt. Hierzu wird die bestehende Rampe parallel zu den S-Bahngleisen weitergeführt und an die Straße angebunden. Außerdem baut die Bahn 36 Fahrradabstellplätze, die neben dem U-Bahn-Eingang entstehen.

Betroffen von den momentanen Baumaßnahmen ist auch der Kindergarten Christkönig, hinter dem die Bahnstrecke Richtung Erlangen verläuft und sich der Haltepunkt Unterfarrnbach befindet. Seit das Areal umgestaltet wird, haben das Personal und die rund 50 Kinder einiges ertragen müssen. Neben Lärm und Dreck wurde auch der Garten der Einrichtung schwer in Mitleidenschaft gezogen. Bäume und Hecken wurden entfernt, die Anlage verkleinert und kürzlich musste sogar die Schaukel weichen.

Besonders ärgert man sich jedoch über jene Rampe, die die Straße An der Martersäule wieder anbindet. Diese wird zum Kindergarten hin von einer rund ein Meter hohen Mauer gestützt; darauf soll noch eine Absturzsicherung in Form eines Geländers montiert werden, das ähnlich hoch ist. Das Problem: Die Mauer steht unmittelbar vor einem Gruppenraum und ragt direkt vor dessen Fenstern auf. "Wie eingesperrt" würden sich die Kinder so fühlen, moniert Isabell Klingert, die Elternsprecherin des Kindergartens, die sich, gemeinsam mit anderen, für eine andere Lösung einsetzte.

Eine Alternative hätte in ihren Augen sein können, das Geländer auf der Rampe durch lichtdurchlässige Milchglasscheiben zu ersetzen. Bei einem Termin vor Ort habe man dies auch mit der Stadt angeregt, so Klingert. Nun wurden ihre Hoffnungen allerdings zerstört; die Bahn lehnte den Vorschlag ab. Begründung: Die Ausschreibung für das Geländer sei bereits erfolgt und könne nicht mehr rückgängig gemacht werden. Klingert bedauert dies. "Der Bahn", so ihre Einschätzung, "sind die Kinder egal."

Wie es mit der Baustelle rund um die S-Bahn weitergeht, dazu gab die Bahn trotz Anfragen der FN bisher keine Stellungnahme ab. Unklar ist, nach wie vor, wann der provisorische Bahnsteig ersetzt und das vierte Gleis für den Fernverkehr gelegt wird. Das hänge, so die Auskunft des Tiefbauamts, mit dem jahrelang schwelenden Streit zwischen der Stadt und der Bahn über den so genannten S-Bahn-Schwenk durch das Knoblauchsland zusammen (wir berichteten mehrfach).

Zwar hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Planungen der Bahn gestoppt – unter anderem wegen Verstößen gegen das Naturschutzrecht und einigen Ungereimtheiten bei der Kosten-Nutzen-Analyse. Ganz begraben wollte das Unternehmen seine Schwenk-Pläne allerdings noch nicht. Vielmehr möchte es diese erneut prüfen.

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