Freie Fahrt: Hirschenstraße ist fertig saniert

20.7.2019, 21:00 Uhr
Freie Fahrt: Hirschenstraße ist fertig saniert

Nicht nur ganze Straßenzüge wurden reihenweise aufgemöbelt, auch die Uferpromenade samt interkulturellem Garten und das Stadtmuseum im ehemaligen Ottoschulhaus sind entstanden. Zudem wurden die Rosenschule generalsaniert, das Technische Rathaus in die Altbaukulisse eingefügt und ein Quartiersmanagement eingerichtet. Fördermittel aus dem Programm Soziale Stadt erleichterten die Operation.

Vom kommunalen Engagement wurden zahlreiche Hauseigentümer motiviert, ihre Gebäude ebenfalls zu sanieren. Historisches Aushängeschild des 140 Hektar großen Viertels wurde das Lochnersche Gartenhaus in der Theaterstraße. Die Sanierung der Hirschenstraße hatte sich die Stadt bis zuletzt aufgespart. Schließlich ist sie von zentraler Verkehrsbedeutung. Erst sollten die angrenzenden Straßen für die Umleitung hergerichtet werden.

Etwa zwei Millionen Euro investierte die Stadt in die Erneuerung der Hirschenstraße. Die Ausschreibung musste wiederholt werden, weil erst kein bezahlbares Angebot eingegangen war. Im Mai 2018 konnte der abschnittsweise Umbau beginnen. Unterbrochen wurden die Arbeiten im Winter, während der Kirchweih und zum Metropolmarathon.

Die Anwohner wurden bei wöchentlichen Gesprächen in die Sanierung mit eingebunden. "Nur mit den Bürgern kann man heute etwas bauen", sagt Tiefbauamtschef Hans Pösl. Mehr Komfort gibt es nun für alle: Fußgänger verfügen über breitere Gehwege, Busfahrgäste über barrierefreie Haltestellen. Autofahrer über mehr Parkplätze, Fahrradfahrer über einen breiten Fahrstreifen in Gegenrichtung und die Anwohner über sechs neue Straßenbäume. Mehr als verdoppelt wird die Zahl der Fahrradständer. Doch weil derzeit viele Städte zur Förderung des Radverkehrs Abstellanlagen ordern, gibt es noch Lieferprobleme.

Soziale Spannungen

So einladend der neu gestaltete Straßenraum auch anmutet, die sozialen Probleme im Quartier konnten durch die Generalsanierung nicht völlig gelöst werden. In jüngster Zeit kommt es wieder zu Spannungen, weshalb Oberbürgermeister Thomas Jung bei der Verkehrsfreigabe der Hirschenstraße auch einen zusätzlichen Sozialarbeiter für notwendig erachtete.

Dass es gelungen ist, trotz der umfangreichen Erneuerungen den historischen Charakter der Hirschenstraße zu bewahren, freut Baureferentin Christine Lippert besonders. Das gilt auch dafür, dass wieder etliche Hausbesitzer auf den Sanierungszug aufgesprungen sind.

Der Oberbürgermeister konzentriert sich bereits auf neue Herausforderungen. Eine weitere Uferpromenade will er, wie berichtet, hinter dem Schliemann-Gymnasium anlegen, der Theatervorplatz soll erneuert und die Königstraße ebenfalls fahrradfreundlich herausgeputzt werden.

Vieles wurde bereits in Angriff genommen. So haben die Arbeiten zur Aufwertung der Umgebung des Amtsgerichts und für die Erweiterung der Fußgängerzone am Ludwig- Erhard-Zentrum begonnen. Auch hier ziehen Hausbesitzer mit, wie die Altbausanierung gegenüber dem Stadttheater zeigt.

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