44-jähriger Exhibitionist bleibt in der Psychiatrie

19.6.2013, 07:01 Uhr
44-jähriger Exhibitionist bleibt in der Psychiatrie

© Eduard Weigert

Bereits 1999 stand der Mann wegen exhibitionistischer Handlungen vor Gericht. Er bekam eine Bewährungsstrafe. 2004 befand das Landgericht, dass der Mann eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt und ordnete eine Unterbringung in einer Fachklinik an: Im Jahr zuvor hatte er in Erlangen vor einem kleinen Mädchen die Hosen heruntergelassen und es gefragt, ob es sexuelle Handlungen an ihm vornehmen möchte. Das alleine hätte noch nicht für eine Unterbringung gereicht. Als das Kind versuchte, schreiend zu flüchten, hielt er ihm den Mund zu und berührte es unsittlich.

2009 wurde der Vollzug gelockert und der Mann, der mittlerweile geheiratet hatte und ein Kind erwartete, bekam Ausgang. Bei dieser Gelegenheit vollzog er sexuelle Handlungen vor kleinen Jungen. Über Spermaspuren am Tatort und DNA-Tests konnte er damals eindeutig als Täter identifiziert werden.

Obszöne Handlungen vor zehnjährigen Mädchen

2011 schien es, als habe sich die Situation des Mannes, der laut Sachverständigem an einer Sexualstörung in Form des Exhibitionismus leidet, stabilisiert. Er hatte Ausgang und arbeitete in einer Herzogenauracher Firma. Dann häuften sich die Beschwerden über einen Exhibitionisten in der kleinen Stadt. Von ursprünglich acht angeklagten Fällen räumte der 44-Jährige gestern zwei ein: Einmal führte er obszöne Handlungen vor zwei zehnjährigen Mädchen aus, das andere Mal war eine 13-Jährige das Opfer.

Nachdem der Mann als Täter in Frage kam, wurde er in einer geschlossenen Abteilung der Klinik für Psychiatrie am Europakanal untergebracht. Von einem öffentlichen Telefon auf der Station wählte er die Nummer einer Familie aus Erlangen, die er aus dem Telefonbuch hatte. Als er am anderen Ende eine 17-jährige Schülerin hatte, belästigte er sie mit obszönen Anrufen.

Am Ende drohte er dem Mädchen, es während der Bergkirchweih ins Gebüsch zu ziehen und zu vergewaltigen. Über eine Fangschaltung und einen Stimmenvergleich wurde der 44-Jährige als Anrufer identifiziert. Der Chefarzt der Klinik, Michael Wörthmüller, der im Prozess vor einer Jugendkammer des Landgerichts als Sachverständiger berichtete, hielt den Fall des 44-Jährigen für schwierig, aber nicht für gänzlich hoffnungslos. Bei Exhibitionisten sei die Rückfallwahrscheinlichkeit aber generell hoch.
 

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