Ab sofort gibt's Sitzplatzreservierung auch in S-Bahnen

6.2.2018, 06:00 Uhr
Sogar ein jährlicher Stammplatz ist möglich: Ab sofort können in der S-Bahn Sitzplätze reserviert werden.

© dpa Sogar ein jährlicher Stammplatz ist möglich: Ab sofort können in der S-Bahn Sitzplätze reserviert werden.

Das kündigte der Betreiber des Netzes, die Deutsche Bahn (DB), an. Pro Person und Strecke - dabei ist unerheblich wie viele Stationen der Reisende im S-Bahnnetz fährt - kostet die Reservierung einen Euro. Kunden mit einem Jahresabonnement können sogar einen dauerhaften Stammplatz buchen. Kostenpunkt: 40 Euro jährlich. Möglich ist dies im Internet unter www.mein-sitzplatz-regio.de.

Die Option, einen Stammplatz zu reservieren und damit dem Stehen vorzubeugen, gibt es bereits im München-Nürnberg-Express. 40 Kunden machen schon von diesem Angebot Gebrauch.

Die Sitzplatzreservierung für das Nürnberger S-Bahnnetz kann sowohl am Automaten als auch im Reisezentrum vorgenommen werden. Im Zug sind bestimmte Sitzplätze für Reservierungen vorgehalten. Sie sind an einer Banderole zu erkennen. Dass es Ärger zwischen den Reisenden geben könnte, weil der besetzte Platz an einen später eintreffenden Kunden mit einer Reservierung freigegeben werden muss, glaubt die Deutsche Bahn nicht. Im Unternehmen, hieß es, habe es zuvor ähnliche Befürchtungen gegeben.

Von Ausflüglern genutzt

Die Erfahrungen etwa bei der Werdenfelsbahn hätten gezeigt, dass diese Sorgen unbegründet seien. Hier nutzen vor allem Tagesausflügler wie Wanderer, die als Gruppe zusammensitzen wollen, das Angebot. Je nachdem wie das Angebot im Nürnberger S-Bahnnetz angenommen wird, kann sich die Deutsche Bahn auch vorstellen, diesen Service auf das Münchner Pendant auszuweiten.

Unterdessen gibt es auch Änderungen bei der App des sogenannten Streckenagenten. Verspätet sich ein Zug oder fällt er aus, informiert die Anwendung den Reisenden darüber. Bislang pflegten Mitarbeiter der Deutschen Bahn die Informationen für die App täglich von 6 bis 22 Uhr ein. Dies wird jetzt ausgeweitet auf einen 24-Stunden-Dienst.

Denn schon am frühen Morgen, vor 6 Uhr, wolle der Kunde wissen, ob sich die Fahrzeit bei seinem Zug geändert hat, erklärte die Deutsche Bahn. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen daran, eine neue Funktion in die Anwendung einzubauen. Diese soll den Reisenden informieren, welche Anschlusszüge er noch erreicht, wenn sich seine Bahn verspätet.

Personal fehlt

Wie viele andere Firmen auch, kämpft die Deutsche Bahn mit dem Fachkräftemangel. Das Unternehmen hält nach Triebfahrzeugführern und Mitarbeitern in seinen Werkstätten Ausschau. Deutschlandweit sucht die DB 19 000 Mitarbeiter.

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