Abkühlung im Fluss: Badespaß ohne Chemie

13.8.2014, 15:55 Uhr
Abkühlung im Fluss: Badespaß ohne Chemie

© Stadt Wassertrüdingen

Warmduscher darf man nicht sein, wenn man im Wassertrüdinger Flussbad in die Wörnitz springt (Eintritt frei; Aug. täglich 10–18 Uhr, Sept./Okt. 12–18 Uhr). Bei manchmal nur 18 Grad braucht es schon ein paar kräftige Kraulbewegungen, bis es einem richtig warm wird. Dafür wird man entschädigt durch ein Gefühl der Freiheit und Naturverbundenheit, wie man es in keinem gechlorten Freibad finden kann.

Hier, zu Füßen des Hesselbergs, schlängelt sich die Wörnitz seit jeher durch die Landschaft, hier ist man auf Augenhöhe mit den Enten und kann das Grün des Schilfs am Flussufer genießen. Vor der Strömung braucht sich hier keiner zu fürchten. Die Wörnitz ist keine Isar, mäandert durch die Wiesen und fließt nur langsam vor sich hin. Deshalb kann sie im Sommer auch fast für Warmduscher attraktiv werden: Bis zu 24 Grad sind möglich.

Ohne Schwebstoffe

Garantiert wohlig warm ist es nebenan in der sogenannten „Lagune“, einem großen Nichtschwimmerbereich, in den das Wörnitzwasser geleitet wird, auf natürliche Weise gereinigt von Schwebstoffen.

Im Vorfeld der Landesgartenschau 2019 hat Wassertrüdingen noch einmal kräftig investiert und einen schicken, eine Million Euro teuren Kiosk hingestellt, inklusive großer Terrasse mit Hesselberg-Blick.

Bevor die Wörnitz Wassertrüdingen erreicht, durchströmt sie in Dinkelsbühl noch das dortige Strandbad (Eintritt 2,50 Euro, Jugendliche 1,50 Euro; täglich 10–19 Uhr). Bis zu 25 Meter breit ist der Fluss hier. Die Besonderheit: Beim naturbelassenen Badespaß kann man zugleich die romantische Kulisse der Dinkelsbühler Altstadt genießen. Auch Kinder bleiben beim Plantschen nicht außen vor. Für sie stehen zwei beheizte Becken zur Verfügung.

Westmittelfranken ist die Heimat der Flussbäder. Denn nicht nur an der Wörnitz gibt es öffentliche Badestellen, sondern auch in der Altmühl in Leutershausen kann man auf Augenhöhe mit den Seerosen schwimmen (Eintritt frei; täglich 9–21 Uhr).

Wer es noch einsamer haben möchte, kann natürlich auch außerhalb der offiziellen Liegewiesen in den Fluss springen. Bei Pretzfeld etwa stürzen sich die Sommerfrischler gern in die Wiesent, und selbst der trübe, weil praktisch stillstehende LudwigDonau-Main-Kanal lockt immer wieder Badegäste an, etwa in Pfeifferhütte in der Gemeinde Schwarzenbruck.

Wärmer als in den Flussbädern ist es in den zahlreichen Naturbädern in der Region. Das älteste davon ist das Felsenbad in Pottenstein, eine wahre Jugendstil-Perle, die sich im Weihersbachtal an die steilen Felsen schmiegt (Eintritt 3,80 Euro, Jugendliche 2,50 Euro; täglich 9.30–19 Uhr). Seit 1926 lockt es die Badegäste nach Pottenstein. Doch die Bausubstanz verkam im Lauf der Jahrzehnte, die Wasserqualität genügte neueren Ansprüchen nicht mehr. 1988 wurde das Bad dichtgemacht und erst 2001 durch die Initiative eines Fördervereins runderneuert wiedereröffnet.

50 Prozent der Wasserfläche sind ein Regenerationsbereich, in dem das Wasser durch Pflanzen auf natürliche Weise gereinigt wird und in dem seichten Areal auf bis zu 24 Grad erwärmt. Ein zusätzlicher Phosphatfilter verhindert das Algenwachstum.

Eine idyllische, mit Holzstegen verschönerte Umgebung kann auch das Naturbad Großhabersdorf im Landkreis Fürth vorweisen. Wasserrutsche und -trampolin sowie ein Sprungfelsen sorgen für Abwechslung, eine Regenerationsfläche aus Pflanzen sowie der „Neptunfilter“ (Kleinlebewesen, Pflanzen, Filterschichten) für sauberes Wasser (Eintritt 2,50 Euro, Jugendliche 1,50 Euro; Mo.—Do. 9–20 Uhr, Fr.—So. 9–19 Uhr).

Komplett auf biologische Reinigung umgestellt wurde auch das 1990 entstandene Naturerlebnisbad in Postbauer-Heng (Kreis Neumarkt). Das Gelände ist nicht eingezäunt und immer frei zugänglich. Von zwei Holzstegen kann man mit Anlauf ins grünlich schimmernde Wasser springen, Minigolfplatz und Kiosk sorgen für Spaß und Nahversorgung (Eintritt frei; ganztägig geöffnet).

Der Trend zum Naturbad hält an, schließlich sind diese Angebote für die Kommunen auch sehr viel günstiger als große Spaßbäder, kosten sie doch oft nur einige Zehntausend Euro Unterhalt im Jahr. Neu im Verein ist das Naturbad in Deining (Kreis Neumarkt). Es wurde erst im vergangenen Jahr eröffnet, ausgestattet mit Turm, kleiner Rutsche und einem Kiesstrand (Eintritt frei; täglich 10–20 Uhr).

Weitere Informationen zu Ausflügen in die Region finden Sie in unseren Themenarchiven Ausflüge und Tipps für die Sommerferien.

Verwandte Themen


Keine Kommentare