Alarm an Silvester: Feuer bei Saunaparty, Autofahrer auf Schienen

1.1.2015, 11:31 Uhr
Alarm an Silvester: Feuer bei Saunaparty, Autofahrer auf Schienen

© News5/Grundmann

Fast 480 Einsätze musste allein die mittelfränkische Polizei über die Silvesternacht bewältigen. Nur durch Brände kam es zu einem Sachschaden von über 250.000 Euro, ernsthaft verletzt wurde allerdings niemand. Die Bilanz: 107 Körperverletzungen und 12 Sachbeschädigungen.

Auch die Feuerwehren und Rettungsdienste waren in Alarmbereitschaft. Sie mussten 374 Mal ausrücken, 194 Einsätze davon in Nürnberg. Allerdings meldet die Feuerwehr, dass dies zum Vorjahr vergleichbare Zahlen seien, einen Anstieg an Einsätzen gab es nicht.

Die Feuerwehr in Nürnberg musste 26 Mal ausrücken, meist, um kleinere Brände zu löschen. Besonders häufig brannte es in Müllcontainern, Gestrüpp oder auf Balkonen. Auch lösten Feuerwerk und Knallerei viele Brandmelder aus. Verletzte Personen gab es im Rahmen dieser Einsätze nicht. Positiv für die Feuerwehr: Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Einsätze hier sogar zurück - beim vorletzten Jahreswechsel mussten die Retter zu 41 Einsätzen raus.

168 Einsätze allein in Nürnberg

Der Rettungsdienst rückte in Nürnberg zu 168 Einsätzen aus, im restlichen Leitstellengebiet zu 165. Hierbei ging es meist um stark angetrunkene Personen oder Menschen, die gestürzt waren oder sich verletzt hatten.

Kaum Zwischenfälle wurden bislang in Erlangen gemeldet. Vor einer Gaststätte in der Innenstadt kam es gegen 3.48 Uhr zu einer Schlägerei. Vier Personen wurden von einer "bislang unbekannten Anzahl von Tätern geschlagen", heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei. Einer der Männer kam mit dem Verdacht auf einen Rippenbruch in eine Klinik, die Täter flüchteten.

In Forchheim verlief die Silvesternacht "ausgesprochen ruhig", wie die Polizei mitteilt. Zwei Fahrten unter Alkoholeinfluss mussten unterbunden werden, die beiden Männer waren 21 und 20. An der Don-Bosco-Apotheke in der Bayreuther Straße wurde ein Werbeschild beschädigt - die bislang einzige Sachbeschädigung in Forchheim, die der Polizei angezeigt wurde.

In Ansbach brannte ein BMW in der Braterstraße aus. Die große Silvesterfeier auf dem Martin-Luther-Platz lief dafür laut Polizei "völlig störungsfrei". Es kam lediglich zu einer Körperverletzung, dabei gerieten zwei Männer in Streit und schlugen schließlich mit Fäusten aufeinander ein.

In Neustadt an der Aisch kam es zu einer Schlägerei zwischen zwei 19-Jährigen. In Bad Windsheim wurde lediglich ein 15-Jähriger aufgegriffen, der Böller mit sich führte, die eine Altersbeschränkung ab 18 Jahren hatten. Sie wurden sichergestellt.

In Altdorf ging eine Gartenlaube in Flammen auf, sie brannte vollkommen nieder. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar, verletzt wurde niemand. Auch in Zirndorf brannte es: Dort ging ein Dachstuhl in Feuer auf, verletzt wurde ebenfalls niemand.

In Rothenburg kam es in der Disco "Club 23" zu einer Körperverletzung. Ein 34-Jähriger hatte einem 24-jährigen Gast mit der Faust auf die Lippe geschlagen. Als die Polizeibeamten vor Ort waren, wurden sie von dem Beschuldigten beleidigt. Außerdem kam es in Schillingsfürst und im Stadtgebiet Rothenburg zu Sachbeschädigungen von Briefkästen.

Bei Kulmbach schaute ein Autofahrer zu tief ins Glas, stieg ins Auto und bog mit seinem Pkw an einem Bahnübergang falsch ab - auf die Gleise! Er fuhr tatsächlich auf den Schienen weiter, die Bahnstrecke bei Ködnitz wurde vorübergehend gesperrt.

Bei einer Silvesterparty in der Sauna erlitt ein 21-Jähriger in Neustadt bei Coburg schwere Verbrennungen an Händen, Oberkörper und im Gesicht. Nach Polizeiangaben hatte es bei einem Aufguss eine Stichflamme gegeben. Andere Partygäste alarmierten die Rettungskräfte und löschten die Flammen in der Sauna mit einem Feuerlöscher. Der 21-Jährige wurde in eine Spezialklinik nach Nürnberg gebracht.

In Bamberg kletterten zwei 18-Jährige auf das Gerüst der St. Stephanskirche. Die Messnerin bemerkte die Männer und alarmierte die Polizei. Zuvor hatten sie offenbar einen Bauzaun ausgehängt und waren so auf das Gerüst gelangt. Die Beamten holten die alkoholisierten Hobby-Kletterer zurück auf den Boden der Tatsachen - allerdings müssen sie sich nun wegen Hausfriedensbruchs verantworten. An der Sandstraße kam es derweil zu einer Schlägerei: Dabei schlug ein Unbekannter einem 38-Jährigen mit einem Bierkrug auf den Kopf, er erlitt eine Platzwunde und musste ambulant versorgt werden. Hinweise nimmt die Polizei Bamberg entgegen.

Im Landkreis Bamberg-Land kam es nach Angaben der Polizei kaum zu Zwischenfällen. Lediglich einige Altpapier-Container wurden in Brand gesteckt.

Etwas ruppiger ging es da schon in Bayreuth zu. Etwa vor einer Discothek in der Innenstadt, wo ein 24-Jähriger von drei Männern zu Boden gerungen und mit den Füßen gegen den Kopf getreten wurde. Er erlitt leichte Verletzungen. Ein Freund des Opfers eilte herbei und schlug auf die Gruppe ein. Jetzt wird gegen die drei Männer wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt. Die Polizei Bayreuth musste allein in den Morgenstunden 24 Mal ausrücken, spricht aber ingesamt einen "relativ friedlichen Jahreswechsel".

Auch in der Oberpfalz wurde die Polizei zu etwa 140 Einsätzen gerufen. "Dabei bereitete nicht nur das Partyvolk den Beamten Sorgen, sondern auch der Umstand, dass die Straßen teilweise spiegelglatt waren", heißt es in einer Pressemitteilung. Im Stadtgebiet von Regensburg wurden drei Personen aufgrund fehlgeleiteter Rakten und Böller verletzt. Sonst blieb es relativ ruhig.