"Alkoholwallfahrt": Polizei beschlagnahmt Schnaps und Bier

2.5.2015, 14:26 Uhr

© Polizei Bad Staffelstein

Über 400 Jugendliche und junge Erwachsene hatten sich am Freitag mit üppigen Alkoholvorräten auf den Weg gemacht. Mit getunten Bollerwagen, Soundanlagen und viel Alkohol zogen sie los. Ihr Ziel: Das Dorffest in Nedensdorf, am 1. Mai traditionell Pilgerstätte für junge Menschen.

Doch die Polizei erwies sich für viele als Spielverderber: "Um die Zahl der bis zur Besinnungslosigkeit betrunkenen Teilnehmer zu minimieren", wie die Polizei ihr Handeln rechtfertigte, kontrollierten Beamte aus Bad Staffelstein, Lichtenfels und Coburg die "Pilger".

Wer Hochprozentiges bei sich hatte, schaute bald in die Röhre. Unabhängig vom Alter beschlagnahmte die Polizei 109 Flaschen. Auch Einwände wie "Ich bin doch schon 18" ließen die Einsatzkräfte nicht gelten - zur "Abwehr von Gefahren" griffen sie in vielen Fällen ein. Dabei wurden die Erfahrungswerte aus den vergangenen Jahren angeführt. Früher erhielten wohl oft Jugendliche unter 16 Jahren hochprozentigen Alkohol von ihren "Mit-Pilgern". 

Die Polizei konfiszierte nicht nur Schnäpse, oft mussten auch Bier und Wein abgegeben werden. "Wenn der Besitzer offenbar schon so sehr dem Alkohol zugesprochen hatte, dass bei einem weiteren Konsum Störungen der öffentlichen Sicherheit oder Ordnung zu erwarten gewesen wären", mussten, so die Polizei in ihrem Bericht, die Teilnehmer widerwillig die Flaschen an die Polizei abtreten.

Maßnahme stieß wohl auf Gegenwehr

Ganz friedlich blieb es nach dieser Maßnahme nicht. Die Polizei erteilte sechs Platzverweise, zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen. Außerdem wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet.

Bei manchen "Pilgern" waren die Polizisten wohl etwas zu spät dran: Völlig bis zur Besinnungslosigkeit betrunken mussten eine 14-Jährige Mädchen und ein 19-Jähriger ins Klinikum Lichtenfels eingeliefert werden.

Ein nächstes Mal ist auch schon geplant: Der Leiter der Polizeistation Bad Staffelstein, Polizeihauptkommissar Gerald Storath, kündigte an, dass auch am Vatertag, wenn sich die gleiche Karawane in Richtung Wiesen bewegt, verstärkte Polizeikontrollen mit Sicherstellung von Alkohol durchgeführt werden.