Brandstiftung in Dietenhofen: Polizei durchkämmte Waldstück

30.10.2014, 19:37 Uhr
Brandstiftung in Dietenhofen: Polizei durchkämmte Waldstück

© dpa

Am 31. Oktober hat der Bauer nämlich Geburtstag, außerdem starb sein Vater an diesem Tag. Laut einem Sprecher der Polizei Mittelfranken ist das für den 57-Jährigen ein "Finaltag". Denn der Bauer glaube, dass er verfolgt werde und ihm jemand seinen ganzen Besitz wegnehmen wolle. Damit das niemandem gelingt, hatte er wohl auch seine Besitztümer angezündet.

Am Donnerstag durchkämmte deshalb ein Großaufgebot der Polizei ein Waldstück südlich von Ebersdorf. Seit 9 Uhr morgens suchten etwa 300 Einsatzkräfte das Gelände von rund vier Quadratkilometern Fläche mit Hunden systematisch ab. Die Aktion war gegen 17 Uhr beendet - ohne Erfolg. Eine weitere Absuche zu einem späteren Zeitpunkt sei derzeit nicht geplant.

Es gibt Anhaltspunkte, dass sich der 57-Jährige dort aufhalten könnte, außerdem kennt er sich dort bestens aus, weil ihm das Waldstück gehört. In dem vier Quadratkilometer großen Wald wurden mehrere Gegenstände des Mannes gefunden – deswegen glaubt die Polizei, dass er sich dort versteckt.

Entgegen anderslautender Berichterstattung in vielen Medien hat der mutmaßliche Brandstifter für den 31. aber nichts "Schlimmeres" angekündigt. Vielmehr ist es eine hypothetische Überlegung der Polizei, dass er an diesem Tag nochmal aktiv werden könnte, um die Reste seines Besitzes in vermeintliche Sicherheit zu bringen, also nach seiner Vorgehensweise in Brand zu setzen.

Die Bewohner von Ebersdorf und Umgebung brauchen sich aber dennoch keine Sorgen zu machen. Der Objektschutz wird nach wie vor aufrechterhalten und auch andere seit den Bränden umgesetzte Vorsichtsmaßnahmen werden fortgesetzt. Damit solle verhindert werden, dass sich der Mann "unbemerkt wieder zurückschleicht" wie der Polizeisprecher betonte. Angesichts der momentanen Temperaturen in der Nacht bestünde auch die Möglichkeit, "dass der Mann schon verstorben ist", so die Polizei weiter.

Zudem wurden in den letzten Tagen bereits Waldstücke des 57-Jährigen durchsucht - erfolglos. Hubschrauber fliegen über dem Gebiet. Beamte sind ständig vor Ort - auch in Zivil.

Wer den Tatverdächtigen sieht, soll laut Polizeiangaben selbst keine Maßnahmen treffen, sondern umgehend die Notrufnummer 110 wählen.

Bei den Bränden vor einer Woche befanden sich etwa 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst im Einsatz. Verletzt wurde laut Polizei niemand, es entstand aber ein Sachschaden in Höhe von mehreren hunderttausend Euro.

Der Artikel wurde am 30. Oktober um 19.38 Uhr aktualisiert.