Es geht um viel Geld: Nawratil verklagt die Bezirkskliniken

16.11.2018, 13:18 Uhr
Es geht um viel Geld: Nawratil verklagt die Bezirkskliniken

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Gibt das Landgericht der Klage statt, dann wird das für den Bezirk Mittelfranken teuer. Wie der Klageschrift, die der Nürnberger Zeitung vorliegt zu entnehmen ist, verlangt Nawratil, der ohne Fortzahlung seiner Bezüge freigestellt worden war, sein Gehalt nachzubezahlen. Für September schulde das Unternehmen Nawratil demnach noch 8866,66 Euro, für Oktober 31.666,67 Euro brutto abzüglich Krankentagegeld. Nawratils Anwälte Martin Reymann-Brauer und Frank Ebbing von der Kanzlei Bissel und Partner (Erlangen) halten die außerordentliche Kündigung und Abberufung ihres Mandanten für unbegründet und damit unwirksam.

Falls die Klagepunkte vom Gericht abgewiesen würden, so verlangen die Anwälte mit Hinweis auf den Arbeitsvertrag Nawratils eine Ausgleichszahlung in Höhe von 50 Prozent der Vergütung für die Restlaufzeit des Vertrages. Diese summiere sich demnach auf fast 1,6 Millionen Euro – somit betrage die Ausgleichszahlung knapp 800.000 Euro.

Streitwert im Millionen-Bereich

Sollte das Gericht auch eine Ausgleichszahlung ablehnen, wird für die Dauer von 12 Monaten, in denen Nawratil einem Wettbewerbsverbot unterliegt (er darf währenddessen nicht in einer vergleichbaren Klinik im Umkreis von 150 Kilometern arbeiten) eine Entschädigung von 50 Prozent des Monatsgehalts verlangt. Den gesamten Streitwert beziffern die Anwälte auf etwa 1,37 Millionen Euro.

In der Klageschrift werden die Bezirkskliniken Mittelfranken zum Zeitpunkt der Arbeitsaufnahme von Nawratil als hochdefizitäres Unternehmen "im freien Fall" bezeichnet. Die grundlegendsten Organisationsstrukturen hätten gefehlt, das Unternehmen sei "sich selbst überlassen" worden. Nawratil habe die "notwendigen Reformen" eingeleitet und das Unternehmen saniert. Das habe bei Mitarbeitern auch zu Widerstand und "persönlichen Anfeindungen" geführt.

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