EU-Förderungen für Flugpioniermuseum in Leutershausen?

21.6.2014, 10:37 Uhr
Die Stadt Leutershausen möchte seinem berühmten Sohn Gustav Weißkopf mit dem Deutschen Flugpioniermuseum ein Denkmal setzen.

Die Stadt Leutershausen möchte seinem berühmten Sohn Gustav Weißkopf mit dem Deutschen Flugpioniermuseum ein Denkmal setzen.

Die Stadt Leutershausen (Landkreis Ansbach) setzt bei ihren Plänen für ein Deutsches Flugpioniermuseum große Hoffnungen in die Europäische Union. Ohne Mittel aus dem Europäischen Regionalfonds werde sich das rund neun Millionen Euro teure Projekt nur schwer realisieren lassen, sagte Bürgermeister Siegfried Heß (CSU). Nachdem das Projekt inzwischen erste Hürden genommen habe, seien die Chancen für eine angemessene EU-Förderung deutlich größer als noch vor ein paar Monaten.

Die Pläne der Stadt sehen eine Entkernung des alten Landgerichtsgebäudes vor, in dem schon jetzt eine kleine Ausstellung an den in Leutershausen geborenen Flugpionier Gustav Weißkopf erinnert. Bisher teilt sich die Ausstellung das Gebäude mit dem örtlichen Handwerkermuseum. Künftig soll der überwiegende Teil des Gebäudes für das Deutsche Flugpioniermuseum zur Verfügung stehen.

Heß machte deutlich, dass sich das künftige Museum keineswegs nur mit Weißkopf und dessen Beitrag zur Geschichte der motorisierten Luftfahrt beschäftigen werde. „Gustav Weißkopf ist zwar ein wichtiger, aber keineswegs nur der einzige Flugpionier“, unterstrich das Stadtoberhaupt. „Die Spanne wird von den Gebrüdern Montgolfier über Otto Lilienthal bis zu Weißkopf reichen.“ Auch die Gebrüder Wright, die ebenso wie Weißkopf für sich in Anspruch nahmen, den ersten Motorflug der Luftfahrtgeschichte absolviert zu haben, sollen einen Platz in der Ausstellung erhalten.

Sofern die Finanzierung des Museums gesichert ist könnte schon bald mit den Umbauten begonnen werden. „Der Zeitplan ist sehr straff. Eine Eröffnung war bisher für 2018 oder 2019 geplant“, sagte Heß.

Den Anstoß dafür hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einem Besuch des Gustav-Weißkopf-Museums vor gut zwei Jahren gegeben. Im März 2013 hatte sein Ministerium eine finanzielle Förderung zugesagt.

Für zusätzlichen Auftrieb sorgten neue Erkenntnisse über den nach seiner Ausbildung in die USA ausgewanderten Weißkopf. Überraschend aufgetauchte Dokumente und historische Zeitungsartikel belegen nach Einschätzung des Braunschweiger Luftfahrthistorikers John Brown, dass Weißkopf der erste kontrollierte Motorflug bereits vor den Gebrüdern Wright gelungen war.

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