Planungen für Flugpioniermuseum machen Fortschritte

5.7.2015, 11:14 Uhr
Planungen für Flugpioniermuseum machen Fortschritte

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Die Planungen für das im mittelfränkischen Leutershausen geplante Deutsche Flugpioniermuseum machen Fortschritte. Die Finanzierung des rund zehn Millionen Euro teuren Projekts im Geburtsort des Flugpioniers Gustav Weißkopf sei zu rund 80 Prozent gesichert, sagte Bürgermeister Siegfried Heß (CSU). Er sei zuversichtlich, dass demnächst auch die übrigen Finanzzusagen vorliegen. „Wir brauchen jetzt noch ein museumsdidaktisches Konzept. Das wird gerade entworfen“.

Der Motorflieger Gustav Weißkopf.

Der Motorflieger Gustav Weißkopf. © dpa

Förderzusagen liegen laut Heß von Bund, dem Freistaat und der EU vor. Darüber hinaus liefen Gesprächen mit der bayerischen Landesstiftung und anderen Organisationen. Zudem gebe es Überlegungen, das Flugpioniermuseum in einen regionalen Museumsverbund zu integrieren, dem auch Häuser in Rothenburg, Dinkelsbühl und das Limeseum in Ruffenhofen (Landkreis Ansbach) angehören sollten. Eine Verbund-Eintrittskarte könnte dazu beitragen, „Besucher in der Region zu halten“, sagte Heß.

Die Stadt will mit dem Projekt an die Leistungen des Motorfliegers Weißkopf (1874-1927) erinnern. Aber auch andere deutsche Flugpioniere sollen dort gewürdigt werden. Die Pläne der Stadt sehen eine Entkernung des alten Landgerichtsgebäudes vor, in dem schon jetzt eine kleine Ausstellung an Weißkopf erinnert. 

Den Anstoß für das Museumsprojekt hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einem Besuch des Gustav-Weißkopf-Museums vor gut drei Jahren gegeben. Für zusätzlichen Auftrieb sorgten neue Erkenntnisse über den nach seiner Ausbildung in die USA ausgewanderten Weißkopf. Dokumente und historische Zeitungsartikel belegen nach Einschätzung des Braunschweiger Luftfahrthistorikers John Brown, wonach Weißkopf der erste kontrollierte Motorflug bereits vor den Gebrüdern Wright gelungen war. Manche Historiker zweifeln aber daran.

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