Prozessauftakt in Ansbach: Enkel soll Opa getötet haben

ANSBACH - In Ansbach beginnt am Montag der Prozess gegen einen jungen Mann, der seinen Großvater nach einem Streit mit Tritten und Schlägen so stark verletzt haben soll, dass der 71-Jährige starb. Die Anklage geht von Totschlag aus.

Vor der Tat sollen sich der heute 23 Jahre alte Angeklagte und sein Großvater heftig gestritten haben. Als der alte Mann auf die Toilette gehen wollte, stürzte er. Der 23-Jährige soll das ausgenutzt haben: Laut Anklage trat er aus Wut mit der Ferse seines rechten Fußes mit voller Wucht gegen den Oberkörper des am Boden liegenden Großvaters.

Das Opfer erlitt dabei mehrere Rippenbrüche und eine schwere Verletzung am Lungenflügel. Anschließend hob der 23-Jährige den wehrlosen 71-Jährigen auf und setzte ihn aufs Sofa. Dort verpasste er ihm mehrere Faustschläge ins Gesicht, worauf das Opfer bewusstlos wurde. Der Mann starb laut Obduktion mehrere Stunden nach der Tat an Atemversagen - sein Enkel hatte ihn laut Anklage schwerverletzt in der Wohnung in Lichtenau (Landkreis Ansbach) zurückgelassen.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 23-Jährige während der Tat unter Alkoholeinfluss stand. Das Schwurgericht hat elf Zeugen, einen Rechtsmediziner und einen psychiatrischen Sachverständigen geladen.