Ärger mit 3er BMW: Polizei kommt bald im "Gran Tourer"

Nürnberg - Polizisten in Nordrhein-Westfalen sind mit dem 3er BMW nicht zufrieden - der Platz reicht nicht. Ein Problem, das auch Kollegen in Bayern kennen. Doch Besserung ist in Sicht.

Das Urteil über den Wagen aus Bayern ist hart. "Völlig ungeeignet" für den Streifendienst sei der BMW 318d. So lautet das Fazit einer Umfrage unter Beamten in NRW, die das Auto seit einem halben Jahr fahren. Das Hauptproblem: Im Wagen ist einfach nicht genug Platz.

"Es ist eng, keine Frage", sagt Rainer Nachtigall. Er ist stellvertretender Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft in Bayern. Seit Jahren berichten ihm Beamten, dass der Platz in dem Auto nicht reiche. Er nennt einige Beispiele: Die Gurte sind nicht höhenverstellbar, was das Sitzen unbequem macht. Außerdem bleiben Polizisten beim Aussteigen mit ihrer Pistole am Gurtschloss hängen. An der Fahrertür ist zudem ein Kasten für Maschinenpistolen mit Schloss, der weit in den Fußraum des Fahrers hineinragt. Ebenfalls störend für die Beamten sind die Anbauten für die Funkgeräte.

Polizisten haben viel Ausrüstung dabei. Jeder Beamte hat eine Tasche, etwa mit Formularen für Anzeigen. Außerdem liegen im Wagen: Leitkegel, Schutzwesten und Leuchten sowie eine Tasche mit Kreide und ein Besen. Das Problem: Das Equipment liegt lose im Kofferraum. "Bei einem Crash fliegt das unseren Beamten um die Ohren", sagt Nachtigall.

Knapp 8000 neue Autos für bayerische Beamten

Bei der Polizeipressestelle sieht man das anders: "Die Beamten melden uns keine Probleme", sagt Sprecher Robert Sandmann. Die Polizisten dürften auch einen VW Touran fahren. Doch in der Masse seien 3er BMW unterwegs.

Zukünftig soll alles besser werden. Die Polizei will laut Nachtigall das Equipment verkleinern. Die Lichtkegel sollen faltbar werden, die Leuchten kleiner. Und der Fuhrpark größer. Bis zu 8000 neue Autos bekommen die bayerischen Beamten laut Nachtigall in diesem Jahr, im Juni werden sie ihm zufolge vorgestellt. Das Innenministerium widerspricht: vor September sei kein Termin geplant

Neu dabei ist ein BMW 2er Gran Tourer, der geräumiger als ein 3er ist. Außerdem, so Nachtigall, soll ein Ladesystem verhindern, dass die Ausrüstung bei Unfällen durch das Auto fliegt und Beamten verletzt. Und eine weitere Neuerung bringt die Flotte mit sich: Sie ist silber-blau.