Ärger um Boden-Luft-Raketen des US-Militärs auf der Frankenhöhe

15.3.2019, 11:51 Uhr
Schwere Geschütze auf der Frankenhöhe: Boden-Luft-Raketen des US-Militärs sorgen bei den Bürgern im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim derzeit für Ärger.

© Privat/Bürgerinitiative Schwere Geschütze auf der Frankenhöhe: Boden-Luft-Raketen des US-Militärs sorgen bei den Bürgern im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim derzeit für Ärger.

"Die Gerätschaften stammen offenbar von den seit Ende 2018 zusätzlich in der Militärbasis Ansbach-Katterbach stationierten Luftabwehr-Bataillonen", heißt es in einer Pressemitteilung von "Etz langt's". Die damalige Darstellung der US-Armee und der bayerischen Staatsregierung, die Einheit sei nur mit "relativ leichten Waffen, die von der Schulter abgefeuert werden können" ausgerüstet, sei widerlegt. Damit sei klar, so die Initiative, "dass das US-Militär der Öffentlichkeit wieder einmal die Unwahrheit gesagt hat", erklärte Boris-André Meyer, Pressesprecher der Initiative gegenüber der Fränkischen Landeszeitung (FLZ).

Diesen Vorwurf dementierte die US-Armee umgehend. Es sei zwar richtig, dass derzeit auf dem Gelände mit mobilen Boden-Luft-Systemen geübt werde, so ein Sprecher der Army gegenüber der FLZ. Doch dies habe nichts mit der in Ansbach stationierten Einheit zu tun. Diese sei weiterhin, wie im Herbst angekündigt, nur mit deutlich kleineren Systemen ausgerüstet. Diese würden gegen Drohnen, Marschflugkörper, Hubschrauber und Flugzeuge eingesetzt.

Doch warum stehen die Raketen dann aktuell auf der Frankenhöhe? Nach Angaben des US-Militärs wird der Truppenübungsplatz von einer Einheit genutzt, die eigentlich in Rheinland-Pfalz stationiert ist und wegen Platzproblemen derzeit in Mittelfranken übt. Dabei leisten laut FLZ 50 bis 75 Soldaten noch bis zum 29. März ihre regelmäßig nötigen Übungen. Dies geschehe unabhängig von Einheiten aus Ansbach oder dem nahen Illesheim.


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Verständnis für diese Argumentation hat man bei "Etz langt's" nicht. Ganz im Gegenteil, die Erklärung der Army sei bezeichnend für die schleichende Aufrüstung Trumps in Deutschland, heißt es in einer neuen Stellungnahme. Und weiter: "Bundes- und Staatsregierung dürfen nicht länger den Eindruck erwecken, dass das US-Militär in unserem Land machen kann, was es will".