Auf dem Hausenhof haben knallharte Manager nichts zu suchen

18.5.2011, 13:15 Uhr
Auf dem Hausenhof haben knallharte Manager nichts zu suchen

© Eva Sünderhauf

Manager im Anzug und mit einem Laptop unter dem Arm gibt es nicht auf dem Hausenhof. Denn knallhart kalkuliert hier niemand. Stattdessen steht der Mensch im Vordergrund, mit allen Macken und Bedürftigkeiten.

Die Bewohner der Camphill Dorfgemeinschaft - der Hausenhof ist Teil der 1940 in Schottland gegründeten Bewegung - haben mitten im Landschaftsschutzgebiet Steigerwald einen Weg gefunden, wie jeder seinen Beitrag leisten kann. Bei allem Tun stand von Anfang an auch der sparsame Umgang mit allen Ressourcen im Vordergrund.

Deshalb bestimmen bis heute die Kühe, wie viel Quark in der Käserei hergstellt wird, ist die Gärtnerei abhängig vom Regenwasser aus dem Bewässerungsteich und wird der Kühlschrank in jeder Hausgemeinschaft größtenteils mit dem gefüllt, was die Dorfgemeinde selbst produzieren kann.

Auf dem Hausenhof sind alle Zimmer belegt mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, mit behinderten und nicht behinderten Menschen. Und es gibt eine Warteliste. Doch neue Nachbarn kann die Dorfgemeinschaft erst dann aufnehmen, wenn neuer Wohnraum geschaffen wird. Längst liegen die Pläne vor für zwei weitere Gebäude - selbstverständlich Passivhäuser. Der Hausenhof will zudem eine spezielle Förderstätte, die auch Schwerstbehinderte integriert. Ein Haus, in dem ältere Menschen ihren Lebensabend beschließen können, steht ebenfalls auf der Wunschliste der Dorfgemeinschaft.

"Unsere Lösung ist sicher keine für ganz Deutschland, das ist uns schon klar", bekennt Geschäftsführer Konstantin Josek. Aber sie ist ein Anfang, der Kreise ziehen kann.

Eine große Reportage über den Hausenhof lesen Sie in den Nürnberger Nachrichten vom 27. Mai 2011.


Keine Kommentare