Babyleichen-Fund in Oberfranken: Mordanklage gegen Mutter

6.8.2014, 16:25 Uhr
Am 24. Oktober 2013 wurden auf diesem Privatgrundstück in Bad Alexandersbad zwei Babyleichen gefunden.

© David Ebener/dpa Am 24. Oktober 2013 wurden auf diesem Privatgrundstück in Bad Alexandersbad zwei Babyleichen gefunden.

Rund 25 Jahre nach dem Tod von zwei Babys im oberfränkischen Bad Alexandersbad hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen die Mutter erhoben. Die 53-Jährige soll sich wegen zweifachen Mordes vor dem Schwurgericht verantworten, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hof am Mittwoch mit. Die Frau hatte ihre Babys offenbar verhungern lassen und anschließend im Garten vergraben.

Die stark verwesten Baby-Leichen der in den 1980er-Jahren geborenen Kinder waren am 23. Oktober vergangenen Jahres in Bad Alexandersbad (Kreis Wunsiedel) zufällig bei Bauarbeiten im Garten eines Mehrfamilienhaus entdeckt worden. Der Grundstücksbesitzer hatte einen Unterstellplatz für Autos bauen lassen. Dafür wurde Erde ausgehoben und abtransportiert. Erst auf der Deponie fiel auf, dass in der Erde zwei Kinderleichen lagen.

Der 53-Jährigen kamen die Ermittler schließlich mit Hilfe eines DNA-Gutachtens auf die Spur. Sie sitzt seit Ende November in Untersuchungshaft. Ein Gutachten der Rechtsmediziner der Universität Erlangen-Nürnberg hatte im vergangenen Jahr keine eindeutige Todesursache des Mädchens und des Jungen ergeben.

Die Staatsanwaltschaft geht aber mittlerweile davon aus, dass die Kinder nach ihrer Geburt unversorgt geblieben und deswegen gestorben waren. Dies hätten die weiteren Ermittlungen ergeben, sagte Sprecher Gerhard Schmitt.

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