Bafög-Reform lässt Studenten auf Unterstützung hoffen

Nürnberg - Die Zahl der Bafög-Empfänger ist im vergangenen Jahr erneut gesunken.

2015 erhielten laut Bayerischen Landesamt für Statistik bayernweit nur noch 110.454 Schüler und Studierende Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög). Damit profitierten rund 8,8 Prozent weniger als im Jahr davor vom staatlichen Zuschuss. Schon in den vergangenen vier Erhebungen ging die Anzahl an Geförderten zurück, 2014 allerdings "bloß" um 4,9 Prozent.

Zu den Profiteuren zählten 2015 rund 33.215 Schüler und 77.234 Studenten. Der durchschnittliche Förderbetrag lag bei 447 Euro und damit höher als im Vorjahr (2014: 444 Euro). Der Bund, der 2015 die volle Finanzierung der Leistungen übernahm, ließ sich das drei Milliarden Euro kosten.

Größere Freibeträge

Das tendenziell steigende Einkommen des Elternhauses bei gleichbleibenden Freibeträgen scheint der Grund dafür zu sein, dass immer weniger junge Menschen Bafög beziehen können. So findet sich, vor allem bei Jugendverbänden der etablierten Parteien, immer wieder die Forderung nach elternunabhängigem Bafög.

Diese sehen auch darin ein Problem, dass finanziell gut gestellte Eltern womöglich trotzdem kein Interesse einer langfristigen Finanzierung ihres Nachwuchses haben. Zur Freude vieler, die bisher knapp kein Bafög erhalten haben, könnte sich allerdings, mit dem seit 1. August in Kraft getretenen neuem Bafög-Gesetz, das Blatt wenden. Die relevanten Veränderungen beziehen sich vor allem auf höhere Bedarfssätze und Freibeträge.

Anstieg zu erwarten

Konkret steigen die Bedarfssätze der Bundesausbildungsförderung um sieben Prozent. Ebenfalls um sieben Prozent erhöhen sich die Einkommensfreibeträge der Eltern. So können deutschlandweit etwa 110.000 mehr Studierende und Schüler BAföG erhalten.

Damit ist zwar noch kein Elternunabhängiges BAföG wie es beispielsweise die Jungen Liberalen (Julis) fordern ins Sicht. Dennoch ist damit zu rechnen das der Trend der letzten Jahre umschlägt und wieder mehr Junge Menschen in Bayern von der bundesweiten Förderung profitieren können.