Bamberg: Angespannte Wohnraumsituation für Studierende

11.11.2018, 21:53 Uhr
Bamberg: Angespannte Wohnraumsituation für Studierende

© Katja Kiesel

Wohnungsknappheit – ein dauerhaft großes Thema in Bamberg. Denn während die Domstadt wächst, sind Wohnungen im Stadtgebiet hart umkämpft, die Mietpreise steigen und die Wohnungssituation bleibt angespannt.
Das gilt vor allem auch für Bambergs Studentinnen und Studenten: Die Suche nach bezahlbarem Wohnraum in Uni-Nähe ist für viele schwierig oder verläuft sogar ergebnislos. 

Steigende Studentenzahlen

Die Zahl der Studierenden an der Otto-Friedrich-Universität ist in den letzten Jahren stark angewachsen: Vor zehn Jahren, im Wintersemester 2008/2009 betrug sie 8 801, nach der letzten Erhebung am 29. Oktober 2018 beläuft sich die Zahl aktuell auf 13.145 angehende Akademiker. "Seit den letzten drei Jahren bewegen sich die Zahlen nun auf einem gleichbleibend hohen Niveau", so Tanja Eisenach, Pressesprecherin der Universität. Das Thema Wohnraum wird deswegen auch von der Universität selbst immer wieder angestoßen, das Bemühen für eine Lösung für die Wohnungsknappheit angeregt.

Abriss am Pestalozzi-Wohnheim - 93 neue Plätze

Zuständig für studentisches Wohnen in Bamberg ist das Studentenwerk Würzburg – es ist Träger der sieben Wohnheime in Bamberg, die Platz für rund 930 Studenten bieten.
Und im kommenden Jahr fallen hiervon 218 vorerst weg: Der erste Bauabschnitt des mittlerweile 41 Jahre alten Pestalozzi-Wohnheimes in der Nähe des Uni-Standortes Feldkirchenstraße wird aufgrund baulicher Mängel abgerissen und neu gebaut. Der neue Komplex soll den vorhandenen Platz schließlich optimal nutzen und auf eine Kapazität von 311 Plätzen anwachsen: "Dank idealer Nutzung des Baufeldes können wir die Kapazitäten des Wohnheims in der Pestalozzistraße signifikant um 93 Plätze erhöhen. Das war unser erklärtes Ziel", erläutert Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser, die zugleich Verwaltungsratsvorsitzende des Studentenwerks Würzburg ist. Michael Ullrich, Geschäftsführer des Studentwerkes ergänzt: "Angesichts der angespannten Wohnraumsituation freuen wir uns, dass wir unser Angebot erweitern und den Studierenden mehr Wohnplätze zu vergleichsweise günstigen Mietpreisen anbieten können". Die Wohnheimplätze werden sich in Einzimmer-Appartements, Wohngemeinschaften und Familien-Appartements sowie einen großen Gemeinschaftsbereich aufteilen. Auch zwei rollstuhlgereichte Wohneinheiten sind eingeplant.

Lösungen für Ersatz-Wohnraum?

Doch bevor die zusätzlichen Plätze möglicherweise für eine leichte Entspannung auf dem studentischen Wohnungsmarkt sorgen können, wird diese sich für die Zeit des Neubaus, dessen Beginn für das Wintersemesters 2019/2020 geplant ist, durch den Wegfall der 218 Plätze wohl noch verschärfen. "Auf der Suche nach einer Ersatz-Lösung sollen nun zunächst zwei ehemalige Gemeinschaftsunterkünfte am Bahnhof, die ab Anfang 2019 leer stehen werden, zur Verfügung gestellt werden", erläutert Ulrike Siebenhaar, Pressesprecherin der Stadt Bamberg. Weiterhin sind zwei Gebäude des Ankerzentrums auf der Flynn-Housing-Area in der Diskussion, darüber verhandelt das Studentenwerk aktuell mit der Regierung von Oberfranken. Das Bauvolumen des Neubau-Projekts Pestalozziwohnheim wird auf rund 25 Millionen Euro geschätzt.

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