Beschlossene Sache: 270 Wohnungen für Bambergs Osten

18.8.2018, 10:44 Uhr
Beschlossene Sache: 270 Wohnungen für Bambergs Osten

© P&P-Gruppe

Nun ist es beschlossene Sache: Im Finanzsenat am Dienstag, den 24. Juli und der darauf folgenden Behandlung im Stadtrat am Donnerstag, den 26. Juli, setzte sich die P&P-Gruppe als Investor durch und erhielt den Zuschlag für ein rund 15 000 Quadratmeter großes Grundstück auf dem ehemaligen Lagarde-Kasernen-Gelände in Bamberg. Es handelt sich hierbei um die Backsteingebäudeteile der Blockrandbebauung entlang der Zollnerstraße, Ecke Weißenburgstraße zu 12.500 Quadratmetern und die PX-Halle, vormals als Verkaufsshop und EInkaufshalle genutzt, zu etwa 2.200 Quadratmetern. 

Erfahrung mit Konversionsgebäuden

Die Entscheidung für den Immobilienentwickler aus Fürth resultierte laut Konversionsreferent Christian Hinterstein vor allem aus den guten Referenzen und Erfahrungswerten der Gruppe. Bereits in anderen Städten hatten sie erfolgreich bei der Konversion ähnlicher Projekte mitgewirkt, haben Erfahrung mit denkmalgeschützten und vormals militärisch genutzten Gebäuden.

Beschlossene Sache: 270 Wohnungen für Bambergs Osten

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"Die Stadt Bamberg hat insbesondere unsere Expertise bei der erfolgreichen Entwicklung und Umwandlung ähnlicher Areale und vergleichbarer Konversionsimmobilien wie z. B. in der Fürther Südstadt überzeugt", erklärt auch Michael Peter, Geschäftsführender Gesellschafter der P&P Gruppe. Hiervon wünscht sich die Stadt Bamberg nun, ebenfalls zu profitieren. Ausschlaggebend war dann außerdem das Kaufpreisangebot, mit welchem sich der Investor gegen die Konkurrenz durchsetzte. 

270 Wohnungen bis 2021

Der Investor hat bereits große Pläne für das Grundstück entlang der Zollnerstraße. Konkret geht es um die die Blockrandbebauung mit Backsteingebäuden: Hier sollen zukünftig Wohnungen und Stadthäuser entstehen - etwa 270 Stück auf etwa 24.000 Quadratmetern Bruttogrundfläche. 20% davon sollen entsprechend der Sozialklausel zu sozialgebundenen Bedingungen und damit unter dem Marktniveau mietbar sein – über die ungefähren Mietpreise lässt sich bislang noch keinerlei konkrete Aussage treffen. Bis zum Frühjahr 2021 soll die Umnutzung fertiggestellt sein. Die P&P-Gruppe hat außerdem dem Mobilitätskonzept der Stadt Bamberg, sowie dem in unmittelbarer Nähe geplantem Kulturquartier zugestimmt. 

Kulturfestival kann 2019 wie gewohnt stattfinden

Gute Nachrichten gibt es vorerst auch für die Macher des jährlich auf dem Gelände stattfindenden Kulturfestivals "Kontakt". Im Vorfeld gab es einige Unstimmigkeiten, weil nicht sicher war, inwieweit die beliebte, ehrenamtlich auf die Beine gestellte Veranstaltung im Falle eines Verkaufs noch zu den üblichen räumlichen Bedingungen realisierbar ist. Für 2019 allerdings gibt es definitiv noch einmal grünes Licht und die Kuturschaffenden können das Areal wie gewohnt nutzen. "Für die kommenden Jahre müssen wir dann sehen - und uns eventuell nach alternativen Räumen umsehen", so Konversionsreferent Hinterstein, der betont, dass auch der Stadt sehr daran gelegen ist, das kontakt-Festival zu halten. Auf der Homepage der Veranstalter des Festivals heißt es nach einem Workshop für ein soziokulturelles Zentrum auf der Lagarde-Kaserne, an dem auch Stadträte und -rätinnen sowie Vertreter der Stadtverwaltung teilnahmen: "Wir bringen uns weiter konstruktiv in den Konversionsprozess mit ein und verfolgen weiter unsere Ziele: zum einen jetzt schon Räumlichkeiten für Veranstaltungen nutzen zu können und zum anderen dauerhaft Raum für Kultur zu etablieren".

Zweites Auswahlverfahren

Parallel zu diesem eben beendeten indikativen Investorenauswahlverfahren läuft aktuell ein weiteres, 3,5 Hektar des Südteils der Lagarde-Kaserne in Richtung des Aus- und Fortbildungszentrums der Bundespolizei betreffend. Auch hier liegt laut Hinterstein der Schwerpunkt auf dem Thema Wohnen, aktuell sind noch drei Bewerber von insgesamt 12 übrig, deren Konzepte geprüft werden. Geplant ist eine Entscheidung für einen Investor bis Ende Oktober diesen Jahres. Theoretisch sei es auch möglich, dass das Gelände aufgeteilt wird. 

Aus Casino wird Kita

Ebenfalls beschlossene Sache sind im Rahmen der Konversion außerdem 86 neue Kita-Plätze. Die Kindertagesstätte wird nach dem einstimmigen Beschluss im Finanzsenat in dem markanten Gebäude des ehemaligen Offiziers-Casino entstehen. Direkt angrenzend an das Wohngebiet im Föhrenhain sollen 36 Krippen- und 50 Kita-Plätze die Kita-Offensive voranbringen. Der Umbau erfolgt durch die Stadtbau GmbH als Träger, als Betreiber konnten die Arbeiter Wohlfahrt, Kreisverband Bamberg e.V. Bamberg gewonnen werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den beiden Beteiligten sowie der Stadt Bamberg, die einen Mietzuschuss in Höhe von 30.000 € pro Jahr gewährt, ist vorgesehen. "Angesichts der vielen Investitionen zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, muss die Bereitstellung von weiteren Kita-Plätzen eine vorrangige Aufgabe sein. Wir sind entschlossen die Möglichkeiten der Konversion konsequent zu nutzen", so der Oberbürgermeister.   

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