Bombenattrappen und zerstörte Bäume: Unruhe in Zapfendorf

6.11.2018, 20:14 Uhr
Unter anderem durch abgesägte Bäume auf Spielplätzen, wie hier "Am Bergacker", sorgt ein unbekannter Täter für Aufruhr in Zapfendorf.

© Markt Zapfendorf Unter anderem durch abgesägte Bäume auf Spielplätzen, wie hier "Am Bergacker", sorgt ein unbekannter Täter für Aufruhr in Zapfendorf.

Es folgten eine Bombenattrappe unter einer Autobahnbrücke und erst kürzlich ein Rohrbomben ähnlicher Gegenstand am Bahnhof neben der ICE-Strecke. Zapfendorfs Politiker und seine Bürger sind empört. Andreas Schonath, Zweiter Bürgermeister der Gemeinde, zeigt sich dennoch optimistisch, dass der Täter bald gefasst ist.

"Die Ermittlungen laufen. Die Kriminalpolizei geht den Fällen verstärkt nach. Es erfolgen Haus-zu-Haus-Befragungen bei den Anwohnern. Durch die Aufnahme dieser intensiveren Maßnahmen bin ich davon überzeugt, dass sich in absehbarer Zeit etwas tut und der Täter gefasst wird", erklärt Andreas Schonath gegenüber der Presse. Und etwas emotional bewegt räumt er noch ein: "So etwas zu tun, ist unmöglich!" Die Gemeinde Zapfendorf ist in Aufruhr und wünscht sich nichts sehnlicher, als wieder Ordnung und Frieden zu schaffen.

Kein dummer Jungenstreich

Dass hinter den Vorfällen eine Person und nicht ein Zufall steckt, dürfte außer Frage stehen. Erster Bürgermeister Volker Dittrich ging am Anfang der Serie von einem dummen Jungenstreich aus. Da aber die Ausmaße mittlerweile weit über einen Streich hinausgehen, ist anzunehmen, dass jemand den Markt Zapfendorf absichtlich schaden will.

Andern das Leben schwermachen, um sich groß zu fühlen

Was es schon bei den alten Griechen gab, gibt es heute noch immer: Tyrannei. Schon Platon bezeichnete Tyrannen als selbstbezogene, maßlose, von Begierden und Ängsten gleichermaßen getriebene Gestalten. Diese schwierigen Menschen machen anderen das Leben schwer, weil sie es gerne haben, wenn sie sich groß und andere klein fühlen. Steckt dieses Motiv auch hinter dem Tyrannen aus Zapfendorf? Fakt zumindest ist, dass der Täter immer wieder unberechenbar und neu zugreift, ohne, dass derzeit ein Grund für sein Handeln gesehen werden kann.

Neben dem Rohrbomben ähnlichen Gegenstand, den er direkt neben die Bahngleise legte, musste vor einigen Wochen die Autobahn 73 mehrere Stunden komplett gesperrt werden. Jener Unbekannte hatte ein Paket mit arabischen Schriftzeichen und verdächtigen Kabeln unter einer Autobahnbrücke abgelegt. Auch immer wieder gefällte Bäume vor der Kirche, auf Spielplätzen und sogar unmittelbar vor dem Rathaus sorgen für Unmut.

Noch keine heiße Spur – Belohnung für Hinweise

Noch hat die Polizei keine heiße Spur. Die Kommune stellt für Hinweise, die zur Ergreifung der Person führen, hundert Euro Belohnung zur Verfügung. Sollte sich demnächst noch immer nichts in Richtung Aufklärung tun, könnte diese Summe auch erhöht werden. Schonath wörtlich: "In Absprache mit der Polizei werden wir die ausgesetzte Belohnung von einhundert Euro erhöhen, sollte sich kein zielführender Hinweis auftun."

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