Bürgermeister steckt Gemeindekasse in karibische Zigaretten

Zapfendorf - Das Geld floss vom Landkreis Bamberg in die Karibik: Der Ex-Bürgermeister der oberfränkischen Gemeinde Zapfendorf, Matthias Schneiderbanger (CSU), hat gestanden, seine Gemeinde um knapp 280.000 Euro geprellt zu haben. Seine Strafe fiel trotzdem mild aus.

Er habe das Geld in eine Zigarettenfabrik in der Dominikanischen Republik investiert, sagte er am Donnerstag vor dem Wirtschaftsschöffengericht Hof. Ein Bekannter habe ihn dazu überredet: „Ich war in einer Spirale drin, aus der ich nicht mehr rauskam.“ Das Geld ist bislang verschwunden.

Wegen Untreue hat ihn nun am Donnerstag das Amtsgericht Hof zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und 250 Stunden gemeinnützige Arbeit gefordert. Der Verteidiger des Politikers schloss sich dieser Forderung an.

 Der 37-Jährige sitzt seit Ende 2014 in Untersuchungshaft. Das Geld soll er von Januar 2013 bis April 2014 abgezweigt haben. Schneiderbanger war zwar erst im Frühjahr 2014 gewählt worden, war aber bereits zuvor in der Gemeindeverwaltung tätig. Inzwischen ist er zurückgetreten. Am 28. Juni soll es Neuwahlen in Zapfendorf geben.