Chefarzt-Prozess: Anwalt zweifelt an Zeugenaussagen

3.2.2016, 21:45 Uhr
Chefarzt-Prozess: Anwalt zweifelt an Zeugenaussagen

© Nicolas Armer (dpa)

Vor Gericht steht seit mehr als zehn Monaten ein ehemaliger Chefarzt des Bamberger Klinikums. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 50-Jährigen vor, im Krankenhaus Frauen betäubt und sich an ihnen vergangen zu haben. Die Anklage lautet auf Vergewaltigung, sexuelle Nötigung und schwere Körperverletzung. Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe: Er habe nur aus medizinischen Erwägungen heraus gehandelt, er habe neue Behandlungsmethoden für Beckenvenen-Thrombosen erproben wollen. 

Bernsmann beantragte, einen Sachverständigen hinzuzuziehen, der die Glaubwürdigkeit der Zeugenaussagen überprüfen könne. Diesen Vorschlag halte er für "verfehlt", konterte Bernhard Lieb von der Staatsanwaltschaft. Es gebe keinen Grund, die Glaubhaftigkeit der Zeugen anzuzweifeln.

Zuvor hatte die Mutter eines mutmaßlichen Opfers ausgesagt, das 2010 im Bamberger Klinikum behandelt und vom Angeklagten untersucht worden war. Ein Urteil in dem Prozess wird nicht vor Mai erwartet.