"Kultstrecke" Würgauer Berg wird für Biker gesperrt

23.8.2017, 10:18 Uhr
Immer wieder kam es in der Vergangenheit am Würgauer Berg zu schweren Motorradunfällen.

© NEWS5 / Herse Immer wieder kam es in der Vergangenheit am Würgauer Berg zu schweren Motorradunfällen.

Der Würgauer Berg in der nördlichen Fränkischen Schweiz ist ein Mythos. Kaum drei Kilometer lang ist der Anstieg vom Scheßlitzer Ortsteil Würgau zur Hochebene. Unter Motorradfahrern weit über Franken hinaus hat dieser kurze Abschnitt der Bundesstraße 22 Kultstatus. Gleich hinterm Ortsschild kommt die erste S-Kurve. Es folgen eine Gerade bis zum Wasserhäuschen rechter Hand, kurz darauf die berüchtigte Applauskurve und weitere Links- und Rechtskombinationen. Wenn am linken Straßenrand die Felswand auftaucht, ist man schon beinahe oben angelangt.

Die kurvige Bergstrecke zieht die Biker seit vielen Jahren an - nicht wenige fahren sie rauf und gleich wieder runter, immer wieder. Der Lärm stinkt den Anwohnern seit langem. Von 2700 Fahrzeuge, die an einem Sonntagnachmittag am Würgauer Berg gezählt wurden, waren über 1700 Bikes.

Die Behörden reagierten: Seit 2016 sind auf dem gesamten Abschnitt nur noch 50 Stundenkilometer erlaubt, bei einem durchgängigen Überholverbot. "Motorradunfallstrecke" steht zur Abschreckung auf großen Schildern am Anfang und am Ende der kurvenreichen Strecke. Und an der berüchtigten "Applauskurve", in der sich Motorradfahrer und Schaulustige an den Fahrkünsten anderer Biker ergötzten, wurde eine Hecke als Sichtschutz gepflanzt.

Doch all dies hätte kaum Erfolge gezeigt, sagt der Bamberger Landrat Johann Kalb - und sah sich jetzt erneut zum Handeln gezwungen: Künftig wird die Strecke an Wochenenden und Feiertagen für Biker gesperrt. Somit bleibt den Wochenend-Bikern nur noch ein "Nadelöhr":  Bei einer Sperrung der A 70 würde das Verbot vorübergehend aufgehoben.

6 Kommentare