Dreijähriges Kind aus überhitztem Auto gerettet

1.7.2015, 16:17 Uhr
Dreijähriges Kind aus überhitztem Auto gerettet

© News5

Die 25-jährige Mutter wollte am Dienstagnachmittag im Industriegebiet Hirschaid kurz einkaufen gehen. Dabei ließ sie bei knapp 30 Grad ihre kleine Tochter in ihrem schwarzen Auto sitzen, das in der prallen Sonne stand. Das Fenster war nach Angaben der DLRG Hirschaid etwa sechs Zentimeter geöffnet.

Passanten bemerkten das Kind im Auto und klopften gegen die Scheibe. Das dreijährige Mädchen reagierte bereits nicht mehr und hatte einen hochroten Kopf, wie Zeugen mitteilten. Die Mutter wurde per Durchsage im Kaufhaus gesucht, meldete sich allerdings nicht. Dafür hörte aber der DLRG-Schwimmer Hans-Jürgen Wittmann, dass ein kleines Mädchen regungslos im Auto sitzt und reagierte sofort.

Während die Passanten die Feuerwehr riefen, kam Wittmann dazu. Er drückte die Fensterscheibe nach unten, öffnete das Auto zog das Kind ins Freie und kühlte mit kaltem Wasser dessen Kopf. Nach und nach kam die Dreijährige wieder zu sich. "Für das Kind war es höchste Eisenbahn, dass es Flüssigkeit bekommen hat, das war ein schwarzes Fahrzeug, da wird's schnell 50 Grad drin", betont Ersthelfer Wittmann gegenüber News5.

Das Kind wurde untersucht und schließlich wieder an seine Mutter übergeben. Diese, so berichten Zeugen, verstand die Aufregung um die Situation nicht. Ihr war anscheinend nicht ganz klar, dass sie das Leben ihrer Tochter in Gefahr gebracht hatte.

Wenn die Temperaturen über 30 Grad klettern, warnen Ärzte und Polizei eindringlich davor, Kinder und Hunde im Auto zu lassen. "Es ist tückisch, weil die Temperaturen sehr hoch sind und unterschätzt werden", sagt Wilhelm Siegemund von der Polizei Bamberger-Land. Fahrzeuge heizen bei 30 Grad Außentemperatur schnell auf 50 bis 60 Grad auf, was selbst in kürzester Zeiten zu großen Gefahren für die Insassen führen kann. "Der Hitzestau ist so groß, dass ein schmaler offener Schlitz am Fenster nicht ausreicht", so Siegemund weiter.

"Ein kleines Baby kann einfach keinen Temperaturaustausch mehr überschwitzen und was passieren kann, ist der Tod, das muss so gesagt werden", warnt Stefan Breit, Facharzt für Allgemein- und Notfallmedizin, gegenüber News5.

Das Video zur Hitze-Rettung in Kooperation mit frankenfernsehen.tv