Franke als Bier-Missionar in Berlin

19.12.2014, 14:48 Uhr
Franke als Bier-Missionar in Berlin

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Die „Berliner Weiße“, die mit Fruchtsirup getrunken wird, ist dem Franken ein Graus. Und manchem Berliner auch. Er trinkt das obergärige, doppelt vergorene. leicht säuerliche Gebräu inzwischen lieber pur. Mittlerweile haben sich ein paar Kleinbrauereien in der Haupstadt auf das Kultgetränk spezialisiert und finden reißenden Absatz. Hops & Barley, Heidenpeters, Thorsten Schoppe, die Vagabund Brauerei, Zukunft am Ostkreuz, Andreas Bogk oder Eschenbräu – so heißen einige der Braustätten, die Raupach in Berlin getestet hat. Sogar im Neubaubezirk Marzahn gärt Spezialbier: „Alte Börse“ heißt die Brauerei mit Gasthaus.

Und hier geht dem Franken das Herz auf, auch wenn das Bier nur in Zwei-Liter-Flaschen verkauft wird. Der Wirt hat sogar einen Biergarten angelegt — ein Besuchermagnet.

Quereinsteiger am Sudkessel

Überhaupt hat die Kreativ-Branche das Braugeschäft entdeckt. Allein die Etiketten sind einer Kunstausstellung würdig. Bierbrauen lockt immer mehr Quereinsteiger an, wie etwa Andreas Bogk, der eigentlich aufs Programmieren von Computern spezialisiert war. Jetzt ist er Experte für die Berliner Weiße.

Markus Raupach hat in Bok einen Seelenverwandten gefunden, der wie er die Historie des Biers ergründen will und missionarisch über die Sortenvielfalt philosophiert.

In seinem Buch, das auch Bierspaziergänge und Seidlas-Routen enthält, beschreibt der Bamberger Boerpapst die Szene, hält sich aber mit Bewertungen zurück, verteilt also keine Sterne. Immerhin ein Stadtführer „Trinker“-Routen durch die Stadt zusammengestellt. Die führen durch Brauhäuser in Mitte, Charlottenburg und Kreuzberg. Berlin, sagt Raupach, ist in Biersachen auf einem guten Weg. Auch wenn die Latte hoch hängt:1770 gab es 289 Brauereistätten in der Stadt.

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