Hopfenanbau in Bamberg: Eine Tradition kehrt zurück

13.8.2018, 17:15 Uhr
Hopfenanbau in Bamberg: Eine Tradition kehrt zurück

© Bamberger Hopfengarten

Die Gärtnertradition – sie hat in Bamberg eine besondere Rolle. Die historischen Anbauflächen sind bis heute im Stadtbild erhalten, trugen ihren Teil zur Auszeichnung Bambergs als Weltkulturerbestadt bei und zeigen eine gelungene Verbindung zwischen Landwirtschaft und Stadt. Der innerstädtische Erwerbsgartenbau in Bamberg gilt als Sammelbegriff für die Gärtnerstadt, das Brauchtum und die Traditionen der dort lebenden Menschen. 2014 wurde er darüber hinaus in das Bayerische Landesverzeichnis und zwei Jahre später in die bundesweite Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.Vor rund 100 Jahren jedoch ist eine alte Anbau-Tradition aus Bamberg verschwunden: seitdem wurde in der Gärtner- und Häckerstadt kein eigener Hopfen mehr angebaut, mit der Industrialisierung war die Konkurrenz des großen Hopfenanbauzentrums Hallertau zu groß geworden.

Hopfen-Tradition kehrt zurück 

Hopfenanbau in Bamberg: Eine Tradition kehrt zurück

© Lara Müller

Kris Emmerling aber aus der Erlebnisgärtnerei Emmerling in der Zollnerstraße 24 machte 2016 den ersten Schritt und holte den Hopfen und dessen traditionellen Anbau als erster in die Welterbestadt zurück. Seitdem gedeiht das Hanfgewächs in dem Familienbetrieb im Bamberger Osten - zelebriert wird das mit regelmäßigen Veranstaltungen, wie dem als nächstes anstehenden Hopfenzupferfest vom Freitag, den 17. bis zum Sonntag, den 19. August. 24 verschiedene Sorten wachsen im Hopfengarten, der sich im hinteren Teil der Gärtnerei erstreckt – von verschiedensten Aromasorten bis zum würzigen Bitterhopfen reicht die Bandbreite. 

Experimentierfreudiges Brauen

Kris Emmerling hat seinen Beruf mit dem Hobbybrauen verbunden und braut nun in der hauseigenen und zugleich kleinsten Brauerei Bambergs die verschiedensten alkoholhaltigen Malzgetränke selbst. Sie erhalten durch frische Hopfendolden in den Bierflaschen einen ganz besonderen Geschmack. Besonders gerne experimentiert er außerdem mit ebenfalls eigens angebauten Kräutern und Gewürzen, die den Bieren eine außergewöhnliche Note verleihen und sich zu den regelmäßig ausgerichteten Festen im gemütlichen Hopfengarten der Gärtnerei größter Beliebtheit erfreuen. Auch Bürgermeister Dr. Christian Lange zeigt sich begeistert über die Rückkehr der lange verlorengeglaubten Tradition in Bamberg: "Ich freue mich, dass die Bamberger Gärtner wieder professionellen Hopfenbau betreiben. Ihre Tradition lebt damit nicht nur weiter, sondern wird erlebbar und zukunftsfähig gemacht". 

Hopfenzupferfest am Wochenende

In der Gärtnerei Emmerling wird alles rund um den Hopfen für Familien, Brauer, Hobbybrauer und Freunde des Bieres erlebbar gemacht: zu den "hopfigen" Events lassen sich gegen einen Unkostenbeitrag von einem Euro die Bierkreationen der Emmerlings probieren, das gemütliche Ambiente des Hopfengartens genießen oder die Hopfenburger & Co. verkosten. Im Mittelpunkt stehen natürlich die speziellen und außergewöhnlichen Craft-Beer-Spezialitäten wie zum Beispiel "Koala" mit Eukalyptus, das Bier mit Tomate oder Himbo mit Himbeere. Im Hopfengarten selbst kann man nicht nur gemütlich sitzen, sondern auch selbst aktiv werden: Um zum Beispiel die Hopfenpflanzen in Augenschein zu nehmen und deren Dolden einmal selbst zu zupfen. Mehr Informationen gibt es unter: www.hopfengarten-bamberg.de.

Verwandte Themen


Keine Kommentare