Kein Platz: Der "Bamberger Frühling" fällt 2017 aus

5.4.2017, 18:17 Uhr
Riesenrad ade: Zumindest 2017 wird es, nach jetzigem Stand, keinen "Bamberger Frühling" geben.

© Jule Dressler Riesenrad ade: Zumindest 2017 wird es, nach jetzigem Stand, keinen "Bamberger Frühling" geben.

"Zu 99 Prozent wird es dieses Jahr keinen 'Bamberger Frühling' geben", bestätigt Ulrike Siebenhaar von der Stadt Bamberg. Damit endet vorerst die Geschichte des gut besuchten Volksfestes im Bamberger Osten.

Die vier Festtage leiteten traditionell die Festsaison auf dem Weg zur Sandkerwa ein. 2014 wechselte der Ort des Geschehens. Das Event fand am ehemaligen Motorpool der US-Armee in der Zollnerstraße ein neues Zuhause. Die Brachfläche am Berliner Ring, dem ehemaligen Veranstaltungsort, hat dagegen der Automobilzulieferer Brose gekauft und dort ein neues Betriebsgebäude gebaut. Der Umzug sollte eine Art Neustart darstellen, einhergehend mit einer Namensänderung: Aus den zwei Veranstaltungen Frühjahrs- und Herbstplärrer wurde der "Bamberger Frühling".

Gleichwohl brachte der neue Standort für Stadt und Schaustellern kein dauerhaftes Glück. Schon die dritte Auflage des Volksfestes war dem Umstand zu verdanken, dass die Bundespolizei temporär von ihrer Nutzung absah. Im September erfolgte der Einzug der Ordnungshüter, seither wurde von städtischer Seite erfolglos nach einer neuen Heimat gefahndet.

Gelände muss Ansprüchen gerecht werden

Zur Diskussion standen sieben Standorte. So wurden beispielsweise ein Grundstück des ehemaligen Bundessortenamtes nahe der Brose-Arena, das Muna- oder das HWKW-Gelände in der Memelsdorfer Straße geprüft. Auch der Standort der Maisel-Brauerei fiel durch.   

Das Problem: Eine ausreichend große Freiflächen ist erst der Anfang. Die Erschließung mit Strom, Wasser und Entsorgungsmöglichkeiten muss gewährleistet sein, auch der Boden muss etwa einem Kettenkarrusell standhalten. "Wenn diese Voraussetzungen erst temporär geschaffen werden müssen, sind wir schnell im hohen fünfstelligen Bereich", bilanziert Siebenhaar von der Stadt.

Landkreis eine Option für die Zukunft

Nach der zeitintensiven Suche wurde auch das Zeitfenster für die Schausteller immer enger. "Man muss auch sehen, dass die Marktbeschicker in ganz Nordbayern aktiv sind und im Jahresrhythmus planen", erklärt Ulrike  Siebenhaar.

Trotz der düsteren Aussichten für 2017 ist man im Rathaus noch nicht bereit, das Volksfest entgültig zu begraben. "Wir suchen weiterhin fieberhaft. Dabei sind wir auch bereit, neue Wege zu gehen", macht Siebenhaar Hoffnung auf eine Wiederbelebung des Bamberger Frühlings in "einer adäquaten Zeit". Möglicherweise finden Riesenrad, Frittenbude und Schießstand dann Platz auf einer stadtnahen Fläche im Landkreis.

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