Landkreis-Bürgermeister gegen Stromtrasse

Bamberg - Von Altenfeld über Schalkau, über Würgau bis nach Ludersheim - die geplante Stromtrasse soll sich quer durch den östlichen Bamberger Landkreis erstrecken. Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden wollen dies nicht hinnehmen.

Nach dem Netzentwicklungsplan 2025 soll die Stromtrasse quer durch den gesamten östlichen Landkreis Bamberg verlaufen. Ende November hatten sich die Bürgermeister aus den Gemeinden Wattendorf, Scheßlitz, Stadelhofen, Königsfeld, Litzendorf, Heiligenstadt und Buttenheim zusammen mit Landrat Johann Kalb getroffen, um über das neue Netzausbauprojekt P 44 zu sprechen.

Und sie sind sich einig: Die Stromtrasse durch den gesamten östlichen Bamberger Landkreis ist nicht hinzunehmen. "Es kann nicht sein, dass der Ausbau des Stromnetzes aus fachlich zweifelhaften Gründen verschoben und eine deutlich längere Trasse aus rein politischen Grün-den durch unseren Landkreis geführt werden soll", so Kalb.

Belastung des Naturparks "Fränkische Schweiz"

Gemeinsam verfassten sie eine Stellungnahme, gerichtet an die Bundesnetzagentur, die Stromnetzbetreiber und die zuständigen Minister. Darin heißt es, dass die betroffenen Gemeinden bereits "in erheblichem Maß durch Stromnetze und sonstige Leistungsführungen betroffen" seien. Beispiele sind die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit mit dem Bau der ICE-Neubaustrecke und die A73 sowie die A70.

Eine weitere Belastung des Kultur- und Erholungsraums, insbesondere des Naturparks "Fränkische Schweiz", der auch einen touristischen Anziehungspunkt der Region darstelle, sei nicht mehr hinnehmbar. Insgesamt soll davon abgesehen werden, im Bamberger Landkreis das neue Stromnetz auszubauen.

Unterzeichnet haben Roland Kauper, Bürgermeister von Scheßlitz, Michael Karmann, Bürgermeister von Buttenheim, Helmut Krämer, Bürgermeister von Heiligenstadt, Gisela Hofmann, Bürgermeisterin von Königsfeld, Wolfgang Möhrlein, Bürgermeister von Litzendorf, Ludwig Göhl, Bürgermeister von Stadelhofen, Thomas Betz, Bürgermeister von Wattendorf und Landrat Johann Kalb.

Auch der Kreistag zu Bamberg hat sich in seiner Sitzung Anfang Dezember mit breiter Mehrheit der Stellungnahme angeschlossen und unterstützt diese.