Mit Tanja Kinkel von Bamberg in die Mongolei

18.9.2014, 06:00 Uhr
Am Dienstagabend stellte Tanja Kinkel ihren neuen Roman im Buch und Medienhaus Hübscher vor.

© Bastian Böttner Am Dienstagabend stellte Tanja Kinkel ihren neuen Roman im Buch und Medienhaus Hübscher vor.

Für Tanja Kinkel begann die Lesereise zu ihrem neuen Roman "Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin" am Dienstagabend in ihrer Heimatstadt Bamberg. "Ohne diese wunderbare Stadt hätte ich nicht das gleiche leidenschaftliche Interesse für Geschichte", sagt die Autorin. Für sie ist Bamberg die einzige Stadt, die selbst an einem regnerischen Tag angenehm ästhetisch ist.

Kinkels bisher erfolgreichster Roman "Die Puppenspieler" soll im nächsten Jahr als Zweiteiler in der ARD ausgestrahlt werden. Dieser Roman handelt von der Familie Fugger im Mittelalter, verkaufte sich mehr als zwei Millionen mal und wurde in sechs Sprachen übersetzt. Insgesamt verkaufte sie mehr als 6,5 Millionen Bücher. Ihren ersten historischen Roman schrieb sie bereits im Alter von 19 Jahren.

Die Recherchen für ihren 17. Roman führten Kinkel nach Asien, in die Mongolei. Eine noch weitgehend unzerstörte und wenig besiedelte Natur hatte sie dort erwartet. Die Kriegerkönigin Manduchai sollte die Hauptfigur werden. In Asien sind Legenden über sie berühmt und an Überlieferungen von Chronisten mangelt es nicht. "Leider wissen wir hier in Europa sehr wenig von der letzten Königin der Mongolei", erzählt Kinkel, "das gab mir jedoch die Chance, sie ganz neu zu entdecken".

Auch in anderen Romanen Kinkels stehen starke Persönlichkeiten im Vordergrund, meistens Frauen. Der Grund hierzu liege einfach darin, dass es viele Geschichten über Frauen gibt, die noch unerzählt sind. "Wir wurden Jahrhunderte lang so geprägt, dass Männer im Mittelpunkt stehen", sagt Kinkel. Deswegen steche es so ins Auge, dass sie eher über weibliche Hauptfiguren schreibt.

Eine tiefgründige Protagonistin

Am Dienstagabend ist das Buch und Medienhaus Hübscher am Grünen Markt bis auf den letzten Platz gefüllt, viele kennen Tanja Kinkels Romane und waren sogar schon bei ihren allerersten Lesungen überhaupt dabei gewesen. "Ich würde so gerne jeden von ihnen einzeln begrüßen", sagt Kinkel, "aber dann wäre das hier eine Begrüßung und keine Lesung".

Mit klarer und kräftiger Stimme beginnt sie von Manduchai zu lesen und reißt damit jeden Zuhörer von der ersten Sekunde an mit. Die starke Frau wird mit dem Herrscher der Mongolen verheiratet und muss sich als Königin beweisen. Obwohl die Zuhörer nur diese kleinen Ausschnitte aus dem Buch kennen, wird klar, dass Manduchai eine tiefgründige und kluge Hauptfigur ist.

Als Kinkel die Lesung beendet bleibt das Interesse an der Kriegerkönigin und dem Schicksal der Mongolei. Wohin sie ihre Leser in ihrem nächsten Roman entführt verrät Kinkel noch nicht. "Ich schwanke noch zwischen mehreren Projekten, aber das ist top secret."

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