Transporter fährt bei Schlüsselfeld in Streifenwagen: Zwei Tote

13.10.2014, 17:46 Uhr
Transporter fährt bei Schlüsselfeld in Streifenwagen: Zwei Tote

© News5 / Grundmann

Die zwei 57 und 25 Jahre alten Polizisten hatten dem 35-jährigen Besitzer eines Pannenfahrzeugs am Samstagmorgen gegen 5.30 Uhr nahe Schlüsselfeld geholfen, sein Auto vom Standstreifen zu einem Parkplatz zu schieben. Ein Beamter saß am Steuer des defekten Wagens, der Besitzer schob an und der zweite Polizist folgte den beiden im Streifenwagen mit Blaulicht, um sie zu sichern.

Der 23-jährige Fahrer eines Kleintransporters bemerkte dies zu spät und fuhr mit voller Wucht auf den Streifenwagen auf. Dieser wurde gegen das Pannenfahrzeug gedrückt. Dessen Besitzer wurde eingeklemmt und getötet. Der Fahrer des Transporters wurde aus dem Wagen geschleudert und starb ebenfalls; sein 36-jähriger Beifahrer wurde eingeklemmt und schwebte in Lebensgefahr. Die beiden Männer waren nicht angeschnallt.

Die beiden Polizeibeamten wurden vermutlich nicht so schwer verletzt wie zunächst angenommen. Sie verbrachten die Nacht stationär im Krankenhaus und wurden am Sonntag aus der Klinik entlassen. Der Beifahrer in dem Kleintransporter des Unfallverursachers wurde inzwischen von der Intensivstation auf eine normale Station verlegt. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wird am Dienstag die Leiche des ungarischen Fahrers obduziert.

Die Autobahn 3 war in Richtung Würzburg für mehrere Stunden bis zum Mittag gesperrt, es bildete sich auch auf den Ausweichstrecken ein kilometerlanger Stau. Eine Spezialfirma musste ausgelaufenes Öl von der Fahrbahn beseitigen. Der Sachschaden beträgt den Angaben zufolge rund 100.000 Euro.

Die Spurensicherung ist abgeschlossen. Eine Staatsanwältin aus Erlangen, die die Ermittlungen an der Unfallstelle leitete, ordnete die Sicherstellung der Fahrzeuge an. Warum der Fahrer des Kleintransporters auf dem Standstreifen fuhr und in den Streifenwagen prallte, ist bislang noch völlig unklar.

Dieser Artikel wurde am Montag, 13. Oktober, aktualisiert.