"Turbokonversion" in Bamberg: Kaufpreis steht

7.10.2015, 18:46 Uhr
So könnte nach einem Entwurf die Lagarde-Kaserne auf dem ehemaligen US-Gelände aussehen. Nach dem Erwerb des Areals können die Arbeiten beginnen.

© Stadt Bamberg So könnte nach einem Entwurf die Lagarde-Kaserne auf dem ehemaligen US-Gelände aussehen. Nach dem Erwerb des Areals können die Arbeiten beginnen.

Das Konversionsgelände mitten im Bamberger Stadtgebiet umfasst rund 450 Hektar und bedeutet für die Stadt eine große Chance. Erst vor einem Jahr verließen die letzten US-Truppen das ehemalige Militärgelände und Anfang September 2015 wurde ein Erstaufnahmezentrum für Flüchlinge aus dem Balkan in Gebäuden der "Flynn-Housing-Area" eingerichtet.

Nach dem Abzug der Amerikaner wurde das Gelände an die Bundesrepublik übergeben und von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) verwaltet. Schon zu Beginn der Verhandlungen der Stadt Bamberg mit der BImA hatte Oberbürgermeister Andreas Starke betont, dass die Stadt das gesamte Areal erwerben wolle. Auch Entwürfe von Architekturbüros für das Gelände wurden im Februar gekürt. Nun, ein Jahr nach Beginn der Zusammenarbeit von Stadt und BImA, haben sich beide auf einen Kaufpreis für das komplette Gelände geeinigt.

Am Dienstag, den 6. Oktober, trafen Starke und Vertreter der BImA auf der Gewerbeimmobilienfachmesse EXPO REAL in München zusammen und verhandelten über den Kaufpreis. Ende Oktober soll die Beurkundung erfolgen.

Bezahlbaren Wohnraum schaffen

Durch das kürzlich entstandene Erstaufnahmelager für Balkan-Flüchtlinge hatte die Bayerische Staatsregierung der Stadt Bamberg ihre volle Unterstützung bei der Beschleunigung des Konversionsprozesses zugesagt. Starke hatte auch betont, dass Ende Januar 2016 das gesamte Areal an die Stadt Bamberg übergehen werde.

Dass sich BImA und Stadt jetzt schon auf einen Kaufpreis geeinigt haben, nannten die Beteiligten auf der Messe eine "Turbokonversion". Denn normalerweise dauere die Verhandlungszeit eines Konversionsprozesses dieser Größenordnung bis zu zehn Jahre. Alex Kunze, Vorstandsmitglied der BImA, lobte am Dienstag die hochprofessionelle und konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Bamberg habe sich auf diese Mammutaufgabe frühzeitig vorbereitet.

"Wir forcieren unsere Anstrengungen, um die Wohnungen in enger Abstimmung mit dem Freistaat Bayern so rasch wie irgend möglich dem Wohnungsmarkt zur Verfügung stellen zu können", erklärte Starke.

So würden auch Neubürger aus den Krisengebieten aktiv in die Stadtgesellschaft integriert werden. Starke betonte, so schnell wie möglich bezahlbaren Wohnraum schaffen zu wollen.

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