Tuvia Tenenbom kritisiert verzerrte Berichte über Israel

22.11.2014, 12:25 Uhr
Tuvia Tenenbom stellte am 19. November im Buch und Medienhaus Hübscher seine Bücher "Allein unter Deutschen" und "Allein unter Juden" vor.

© Jule Dressler Tuvia Tenenbom stellte am 19. November im Buch und Medienhaus Hübscher seine Bücher "Allein unter Deutschen" und "Allein unter Juden" vor.

Im Jahr 2012 hatte Tuvia Tenenbom sein Buch "Allein unter Deutschen" veröffentlicht und bereits vor Erscheinen war es in den Medien kontrovers diskutiert worden. Nach zwei Jahren ist Tenenboms neues Buch "Allein unter Juden" erschienen.

Doch in den deutschen Medien wird kaum darüber berichtet. Tenenbom erzählt, dass nur ein Radiosender sein Buch erwähnt hatte und sehr einseitig darüber berichtet worden sei. "Die Deutschen wissen nicht, wie sie mit so einem Buch umgehen sollen", sagte er.

In Israel hingegen ist sein Buch seit zehn Wochen auf der Bestsellerliste. Der israelisch-amerikanische Autor werde auf den Straßen in Israel angesprochen, die Menschen würden sich bei ihm für sein Buch bedanken. "Sie brauchten eine andere Stimme, sie fühlten sich missverstanden", sagte Tenenbom.

Was er auf seiner Reise durch Israel und Palästina gesehen hatte, sei für ihn unerwartet und schockierend gewesen. Bei Bombardements auf Israel seien die Menschen verstört und verängstigt gewesen, hätten sich in Bunkern versteckt oder flach auf den Bauch geworfen.

Ein schlimmes Szenario, fand Tenenbom. Doch noch schlimmer fand er, wie die Medien dieses Ereignis in den deutschen Nachrichten dargestellt hatten. Nämlich seien nur Bilder von zerstörten Gebäuden in Gaza gezeigt worden und über den Gegenschlag der israelischen Regierung gesprochen worden.

Europa soll sich aus Israel zurückziehen

"Die Zuschauer sollen denken: Die bösen Juden sind das", so Tenenbom. Doch nicht nur die Journalisten würden einseitig über Israel berichten, sondern auch die Nicht-Regierungsorganisationen (NGO). "Sie kommen, um zu berichten, was sie nicht sehen".

Tenenbom nämlich habe miterlebt, wie die Israelis tatsächlich sind und nicht, wie sie in den Medien dargestellt werden. Beispielsweise habe er keine Fotos von schönen Häusern in Palästina machen dürfen, denn das würde nicht in das Bild des "armen Palästinensers" passen.

Im Buch und Medienhaus Hübscher wurde nach der Lesung aus "Allein unter Deutschen" und "Allein unter Juden" heftig diskutiert. Einige Zuschauer schienen komplett gegenteiliger Meinung zu sein und verlangten von Tenenbom, er solle eine Lösung des Konflikts nennen.

Doch dieser sagte lediglich, er habe weder analysieren noch interpretieren wollen, sondern er wollte die aktuelle Situation darstellen. Er hoffe, die Europäer würden den Israelis nicht so harte Maßstäbe anlegen und vor allem, sich aus dem israelisch-palästinensischen Konflikt heraushalten.

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