Millionen-Strafe: Stoschek fordert Einstellung des Verfahrens

28.8.2015, 16:05 Uhr
Millionen-Strafe: Stoschek fordert Einstellung des Verfahrens

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Der Strafbefehl sieht eine Geldstrafe von 1,65 Millionen Euro vor. Der Chef der Gesellschafterversammlung des Autozulieferers Brose hat dagegen Einspruch eingelegt. Nach eigenen Angaben war Stoschek seit 2008 mit einem Klebekennzeichen an einem Porsche unterwegs anstatt mit normalen Nummernschildern.

Er habe es versäumt, dafür eine Ausnahmegenehmigung zu beantragen. Er sei davon ausgegangen, dass es sich lediglich um eine Ordnungswidrigkeit handle. Leserlich seien die Kennzeichen gewesen, erläuterte Stoschek weiter. Schließlich sei er damit zweimal geblitzt worden: „Niemals gab es den Hinweis, dass das Kennzeichen schlecht lesbar sei.“ Von Täuschung könne keine Rede sein, da das Kennzeichen jahrelang öffentlich sichtbar gewesen sei. Zudem sei niemandem ein Schaden entstanden.

Am Donnerstag hatte ein Gerichtssprecher in Coburg Medienberichte bestätigt, wonach Stoschek einen Strafbefehl bekommen hatte. Da der Unternehmer den Strafbefehl nicht akzeptierte, dürfte es nun zu einem Prozess vor dem Coburger Amtsgericht kommen. Stoschek veröffentlichte am Freitag zudem eine Kopie des Strafbefehls.

Denn er habe nichts zu verbergen, erläuterte er. Die Geldstrafe – 55 Tagessätze zu je 30.000 Euro – stünde in keinem Verhältnis zu den Vorwürfen. Er forderte die Einstellung des Verfahrens und die Aufhebung des Strafbefehls. Stoschek verwies auch darauf, "was ein Unternehmen für die Allgemeinheit tut. Das muss man schon im Zusammenhang sehen."

Brose macht etwa fünf Milliarden Umsatz jährlich und hat weltweit mehr als 23.000 Beschäftigte. Stoschek leitete das Unternehmen bis 2005, heute ist er Chef der Gesellschafterversammlung.

Michael Stoschek hatte erst vor Kurzem für Aufregung gesorgt, weil er mit einem Amphibienfahrzeug aus dem Zweiten Weltkrieg ohne Genehmigung auf der Regnitz zur Sandkerwa in Bamberg angereist war. Ein Zeuge hatte ihn daraufhin angezeigt. Laut BR hat der Brose-Boss außerdem noch mit einem Ermittlungsverfahren wegen Verleumdung und Beleidigung zu kämpfen.

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